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Anja Kalski

Plädoyer für neue Regeln bei der Eizellspende

Bild: Diana_Drubig_Fotolia

Vom Schicksal ungewollter Kinderlosigkeit ist in Deutschland statistisch betrachtet jedes zehnte Paar betroffen. Wenn die Gründung einer Familie nicht auf natürlichem Weg klappt, suchen viele Betroffene medizinische Hilfe.

Warum eine Gesetzesänderung sinnvoll wäre

Für Unfruchtbarkeit gibt es verschiedene Gründe. Die Ursachen können sowohl bei der Frau, beim Mann oder bei beiden Partnern liegen. Wenn ein Kinderwunsch vorhanden ist, sollten sich deshalb beide untersuchen lassen. Häufig haben Umweltbedingungen oder der Lebensstil schädigende Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit. Zu hoher Alkohol- oder Nikotinkonsum, Übergewicht und Untergewicht können die Fertilität einschränken, sodass es nicht zur Empfängnis kommt. Darüber hinaus hat auch die Psyche einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Das Problem der ungewollten Kinderlosigkeit betrifft deshalb immer beide Partner. Trotz enormer Anstrengungen gelingt es vielen Paaren nicht, sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen. In vielen Fällen haben Frauen bereits mehrere erfolglose Behandlungsversuche hinter sich, bevor die Methode der Eizellspende in Betracht gezogen wird. Dieses Verfahren ist in Deutschland jedoch gesetzlich bislang nicht erlaubt. Ein Gutachten legt nahe, dass eine Lockerung der Gesetze zur Reproduktionsmedizin sinnvoll erscheint. Demnach brächte eine Legalisierung der Eizellspende viele Paare ihrem Kinderwunsch ein gutes Stück näher. Wenn aus medizinischen Gründen keine Möglichkeit besteht, mit eigenen Eizellen schwanger zu werden, stellt die Eizellspende meist die einzige Alternative dar, doch noch ein eigenes Kind zu bekommen. Doch eine Eizellspende wo am besten, wenn es in Deutschland tabu ist? Eine beliebte Lösung sind Kliniken, die eine In-vitro-Fertilisation mit Eizellspende im Ausland anbieten. Die wohl besten Preise können Einrichtungen in Polen anbieten. Diese zählen zu einem Netzwerk von Kinderwunschkliniken, sodass die Möglichkeit besteht, einen Gesundheitsdienstleister, der die individuellen Entscheidungskriterien erfüllt, bei der Entscheidung zu berücksichtigen. Die Tatsache, dass viele Paare in Deutschland mit unerfülltem Kinderwunsch hierzulande nicht zeitgemäß behandelt werden können, ist in einem Gesetz aus dem Jahr 1990 begründet. Verglichen mit anderen Ländern ist die Situation in Deutschland für Kinderwunsch-Paare besonders repressiv.

Das Verfahren der Eizellspende

Fachleute gehen davon aus, dass die aktuelle rechtliche Regelung unzureichend ist, da bei einigen Formen von Unfruchtbarkeit eine Eizellspende die einzige Möglichkeit für eine Schwangerschaft bei unfruchtbaren Frauen darstellt. Eine Eizellspende bedeutet, dass einer Spenderin reife Eizellen entnommen werden, die anschließend mit den Spermien des Mannes befruchtet und danach der Empfängerin, die das Kind austrägt, eingepflanzt werden. Unfruchtbarkeit ist kein ungewöhnliches Schicksal. Bei circa einem von fünf Paaren kommt es trotz regelmäßigem Geschlechtsverkehr nicht zu einer Schwangerschaft. Oft können keine plausiblen Gründe für die Unfruchtbarkeit festgestellt werden, sodass viele Betroffene jahrelang ohne Erfolg versuchen, auf natürlichem Wege ein Kind zu empfangen. Eine Eizellspende kann deshalb eine Möglichkeit darstellen, den Leidensweg zu verkürzen und Paaren zu einem eigenen Kind zu verhelfen. Unfruchtbarkeit tritt sowohl bei Frauen, die niemals schwanger waren, als auch bei Müttern, die bereits ein oder mehrere Kinder haben auf. Die primäre und sekundäre Sterilität können in jedem Lebensalter auftreten und betreffen jüngere Frauen ebenso wie Mütter um die Vierzig. Als Empfängerin gespendeter Eizellen muss die Frau eine funktionsfähige, gesunde Gebärmutter haben, damit die Implantation der Eizellen erfolgreich ist. Bevor es zu einer Eizellspende kommt, sollten sich alle Beteiligten psychologisch beraten lassen, damit Klarheit über das gesamte Verfahren sowie über alle mit der Entscheidung verbundenen Konsequenzen besteht.


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