Seitenlogo
Janine Girth

Kunst aus Müll, Klebstoff aus Naturstoffen Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums engagieren sich

Schülerinnen stellen Kunst aus Müll her, den sie vorher noch vom Schulgelände und aus der Stadt sammelten. Foto: mf

Schülerinnen stellen Kunst aus Müll her, den sie vorher noch vom Schulgelände und aus der Stadt sammelten. Foto: mf

Osterholz-Scharmbeck. Eifrig laufen die Schüler durch den Raum, holen sich Baumaterialien und gehen wieder zurück auf ihre Plätze. Doch heute liegen dort nicht Bücher, Hefte und Stifte, sie wurden heute gegen Werkzeug, Holzkisten und Moos eingetauscht.
Schon relativ bald kann man erkennen, was hier entsteht: Die Kinder bauen Insektenhotels, welche später auf dem Schulgelände aufgestellt und Bienen, Hummeln und anderen Insekten als Unterschlupf dienen werden.
Eines von vielen Beispielen, wie sich die Gymnasiasten an diesem Tag ins Zeug legen, ihre Umwelt zu verbessern und mehr darüber zu erfahren, was es bedeutet, guten Klimaschutz zu betreiben. Denn der normale Schulbetrieb wird ausgesetzt, wenigstens für diesen Vormittag, um den Schülern die Möglichkeit zu geben, sich selbst für das zu engagieren, was unsere Zeit am meisten bewegt und die Generation dieser Jugendlichen am härtesten treffen wird: Der Klimawandel und Möglichkeiten, gegen ihn vorzugehen.
Klima- und Umweltschutz
Ein Projekttag, der schon lange in Planung ist. Bereits vor einem halben Jahr kam die Idee, einen Projekttag rund um Klima- und Umweltschutz zu veranstalten, in der Schülervertretung auf. „Da wir unbedingt an der FridaysForFuture Bewegung teilnehmen wollten, das offiziell aber schwierig ist, haben wir uns überlegt, einen Projekttag zu veranstalten,“ erzählt Celine Cengiz, die sich auch in der Schülervertretung engagiert. Daraufhin lief die Planung für den Tag an, nicht ohne, dass die Schüler zwischendurch immer wieder selbstständig die Demos besuchten, auch bei der ersten FridaysForFuture Demonstration in Osterholz-Scharmbeck am vorigen Freitag nahmen viele der Gymnasiasten teil.
Kooperation mit dem NABU
Schnell kamen weit über zwanzig Projekte zusammen, die von Lehrern sowie Schülern erarbeitet wurden und betreut werden. Schon im Voraus backten Schülerinnen und Schüler Kuchen, um diese dann in den Pausen an die jungen Aktivisten zu verkaufen. Doch die Einnahmen daraus behalten sie nicht selbst, sie werden gespendet. Schon seit vielen Jahren ist die Ortsgruppe der NaBu in Hambergen damit beschäftigt, die umliegenden Moore zu renaturieren. Moore sind nicht nur reichhaltige Lebensräume, sondern auch exzellente Speicher für Kohlenstoffdioxid. Ein guter Grund, den Ehrgeiz, diese wertvollen Gebiete zu erhalten, finanziell zu unterstützen.
Neben aktionsreichen Projekten gibt es auch Exkursionen und Recherchearbeit. Letzteres ist sicherlich nicht so spannend und aufregend wie andere Projekte, aber um die Hintergründe des menschengemachten Klimawandels zu verstehen unabdingbar.
Europaweiter Wettbewerb
Eine Mischung aus allen drei Aspekten ist sicherlich die Projektgruppe um Claas Hoffmann, welcher extra vom Frauenhofer-Institut an die Schule kam, in welcher Schüler mithilfe von Experimenten Klebstoffe entwickeln, die nur aus Naturstoffen hergestellt und somit biologisch Abbaubar sind. Mit diesen wird dann eine Unterrichtseinheit für den Chemieunterricht entwickelt, welche bei einem Europaweiten Wettbewerb im Herbst in Bologna vorgestellt werden soll.


UNTERNEHMEN DER REGION