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Gut aufgestellt mit Luft nach oben

Die IHK Stade veröffentlicht Umfrageergebnisse zu Einzelhandelskonzepten in der Region.

Stade. Die IHK Stade hat ihre zuletzt 2018 durchgeführte Umfrage über das Vorhandensein und die Planung von kommunalen Einzelhandelskonzepten aktualisiert.

Zusätzlich wurde erstmals erfragt, ob sich die Kommunen in der Region auch bereits mit Konzepten für die Zentren befasst haben. „Starke Zentren sind das Herz und die Seele einer Gemeinde“, sagt Stefan Grienitz, Handelsreferent der IHK Stade. „Mit der aktuellen Umfrage wollen wir schauen, wie es um das Herz der Gemeinden bestellt ist.“

 

70 Prozent besitzen Einzelhandelskonzept

 

Das Ergebnis: Im Jahr 2023 verfügen rund 70 Prozent aller Kommunen über ein aktuelles eigenes Einzelhandelskonzept. Damit setzt sich der positive Trend er letzten Umfragen fort: während im Jahr 2012 nur 30 Prozent der Kommunen über ein aktuelles Konzept verfügten, waren es im Jahr 2016 schon 34 Prozent. Im Jahr 2018 waren schließlich schon 52 Prozent der Kommunen mit einem aktuellen Konzept versorgt oder hatten eins in Planung. „Einige Kommunen sind allerdings unter dem Schirm eines regionalen Einzelhandelskonzepts, was die Anzahl der Kommunen ohne Einzelhandelskonzept noch einmal verringert. Insgesamt sind wir im Elbe-Weser-Raum gut aufgestellt“, so Grienitz weiter.

Ein Einzelhandelskonzept gibt Aufschlüsse über Einzelhandelsansiedlungen und Potenziale vor Ort, zeigt auf, wo unterversorgte Gebiete sind, oder welche Sortimente noch fehlen. Für Kommune, Baugenehmigungsbehörde und Investoren trägt ein solches Konzept zudem zu einer rechtssichereren Planung und damit Investitionssicherheit bei, da es sich auch mit Fragen der Raumordnung auseinandersetzt. Sprich: wo sich welcher Betrieb, mit welchem Sortiment und welcher Größe ansiedeln oder erweitern darf, ohne in die Versorgungsstrukturen anderer Orte einzugreifen. Dies bezieht sich ausdrücklich nicht nur auf die Innenstädte, sondern auf den ganzen Bereich einer Kommune. Allerdings verändern sich die Anforderungen an die Nahversorgung und den Einzelhandel ständig. Daher empfiehlt die IHK eine regelmäßige Fortschreibung dieses Steuerungsinstruments.

 

„Vom Zentrum wird viel erwartet“

 

Eine weitere IHK-Empfehlung resultiert aus der Zusatzumfrage zu Entwicklungskonzepten für die Zentren. „Von einem Zentrum wird inzwischen viel erwartet. Geschäfte allein reichen meistens nicht mehr aus, um Menschen anzulocken. Auch Gastronomie und eine hohe Verweilqualität sind gefordert. Dies kann durch die Aufstellung eines Zentrenkonzepts befördert werden“, erklärt Grienitz. Ein Zentrenkonzept befasst sich nicht nur mit dem Handel, sondern betrachtet das Zentrum als Ganzes, mit all seinen Komponenten. Für die Umsetzung eines solchen Konzepts stehen auch Förderkulissen zur Verfügung. Laut IHK haben bereits 26 Kommunen ein Zentrenkonzept erstellt oder in Planung. 11 Kommunen haben sogar einen City-Manager, der sich hauptamtlich um das Zentrum kümmert. „Das sind gute Werte. Manche Konzepte sind nur leider noch nicht vom jeweiligen Rat beschlossen worden“, so die Einschätzung von Stefan Grienitz.

Die IHK Stade empfiehlt den Kommunen im Elbe-Weser-Raum dringend, die Aufstellung von Konzepten ernst zu nehmen. Hierzu sind aber gemeinsame Anstrengungen aller Beteiligten und aufeinander abgestimmte Maßnahmen nötig. „Ein Einzelhandels- oder Zentrenkonzept nützt nur etwas, wenn es von der Politik beschlossen und von allen Beteiligten im Nachhinein gelebt und umgesetzt wird. So wird eine Chance eröffnet, die Zukunft unserer Zentren aktiv zu gestalten“, so Grienitz abschließend.


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