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Flurfunk per App

Niedersachsen (alvo). Das Projekt „Digitale Dörfer“ will eine neue Kommunikationsplattform schaffen.

Für das Projekt „Digitale Dörfer“ stehen zwei Millionen Euro zur Verfügung. Foto: alvo

Für das Projekt „Digitale Dörfer“ stehen zwei Millionen Euro zur Verfügung. Foto: alvo

Mit dem neuen Projekt „Digitale Dörfer“ will die Stiftung Digitale Chancen Dörfer in Niedersachsen über eine regionale Software-Plattform vernetzen.

Der berühmt-berüchtigte Flurfunk, ein Plausch beim Friseur, Info-Austausch am Post- und Bankschalter, im Tante-Emma-Laden, Wirtshaus oder auf dem Kirchplatz - all das diente in früheren Zeiten insbesondere den Menschen auf dem platten Land als unterhaltsame, aber immer wieder auch wichtige sowie zumeist verläßliche Unterrichtung über die aktuellen Geschehnisse in ihrem direkten Umfeld.

Leider sind jedoch viele dieser Quellen inzwischen versiegt, doch da knüpft das Projekt „Digitale Dörfer“ an, um auf seiner Plattform nicht nur neueste Nachrichten zu liefern, sondern allen Userinnen auch gleich die Möglichkeit zu bieten, darauf zu reagieren und Meinungen, Ergänzungen oder erfolgte Maßnahmen ins Dorfnetz zu stellen.

Hier als Beispiel ein Klassiker: Eine Katze hat sich in einem hohen Baum verkrochen und bei Tierschutzvereinen, Polizei, Feuerwehr und THW gehen immer noch Anrufe besorgter Bürger:innen ein, obwohl Mieze bereits längst wieder friedlich in ihrem Körbchen schnurrt. Eine kurze Rundumnachricht wie „Die abenteuerlustige Katze wurde inzwischen von einem durchreisenden Industriekletterer aus der Dorfeiche geborgen, danke für die Hinweise“ würde alle Gemüter beruhigen, zudem zahlreiche Telefonate, also auch viel Zeit und Nerven sparen.

 

Modernes Landleben

 

„Das gibt es doch schon“, sagen nun die einen und verweisen auf Facebook, Instagram, nebenan.de und andere Plattformen. „Wie soll das denn funktionieren?“, fragen sich wiederum andere, die nicht so technikaffin unterwegs sind. Dazu erfolgte nun eine detaillierte Projektvorstellung, ganz themenkonform als Internet-Veranstaltung. Dr. Carola Croll von der Stiftung Digitale Chancen erklärte einleitend, dass es gelte, einer fortschreitenden Spaltung städtischer und ländlicher Regionen entgegenzuwirken. Monika Scherf, Leiterin des Amtes für regionale Landesentwicklung in Lüneburg, sagte: „Das besonders ländlich geprägte Niedersachsen benötigt auch ein leistungsfähiges Breitbandnetz und flinkes Internet für einen reaktionsschnellen Informationsaustausch, damit das Leben auf dem Lande unter modernen, zeitgemäßen und zukunftsorientierten Bedingungen möglich ist. Durch eine letztendlich ganzheitliche Attraktivitätssteigerung kann das Landleben positiv verändert sowie der fortschreitende Abwanderungstrend aufgehalten werden.“

 

Bis 2025 kostenlos

 

Bei dem 2018 in Niedersachsen begonnenen Pilotprojekt und dem bundesweiten Rollout vor 4 Monaten handele es sich um eine bedienungsfreundliche, effektive und niederschwellige digitale Kommunikations-Plattform mit dem Alleinstellungsmerkmal der Verwaltungsanbindung, erklärte Carola Croll. Die Software unterliege einer stetigen Aktualisierung und Optimierung. „Mit der Förderung des Niedersächsischen Ministeriums für Bundes-und Europaangelegenheiten wird die Teilnahme bis 2025 kostenfrei ermöglicht.“

Sven Theobald vom Projektpartner Fraunhofer Institut für Experimentelles Software Engineering beantwortete dann souverän alle Fragen und bot weiterhin umfassende Hilfe bei der Anmeldung und Umsetzung an. Welches kommunikative und interaktive Potential insgesamt in dem digitalen Angebotspaket steckt, ist unter www.digitale-doerfer-niedersachsen.de zu erfahren.


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