Lion Immoor

Eine magische Welt erkunden

Die Schauspieler:innen der Lilienthaler Freilichtbühne präsentieren in diesem Jahr den „Zauberer von Oz“, der am Samstag, 24. Mai, Premiere feiert.
(v. l.) Merle-Marie Lücken als Dorothy, Blechmann Henrik Müller, Vogelscheuche Stefan Brase und Nele Hansen als Hund Toto freuen sich, das Publikum in eine andere Welt mitzunehmen.

(v. l.) Merle-Marie Lücken als Dorothy, Blechmann Henrik Müller, Vogelscheuche Stefan Brase und Nele Hansen als Hund Toto freuen sich, das Publikum in eine andere Welt mitzunehmen.

Bild: Limo

Lilienthal. Im diesjährigen Familienstück der Lilienthaler Freilichtbühne begibt sich Merle-Marie Lücken als neugierige Dorothy auf den gelben Ziegelweg zum berüchtigten „Zauberer von Oz“. Durch einen Wirbelsturm sind die junge Amerikanerin und ihr Hund Toto (Nele Hansen) in der sagenumwobenen Märchenwelt gelandet, die allerhand Kreaturen ihr Zuhause nennen.

Auf ihrer riskanten Reise zum Großhexer Oz trifft Dorothy drei dieser sonderbaren Wesen, die alle mit Sorgen und Ängsten kämpfen. Im Maisfeld trifft das junge Mädchen eine Vogelscheuche (Stefan Brase), die Dorothy kurzerhand ‚Krähenschreck‘ tauft. Der strohige Bursche ist ständig auf der Hut vorm gefährlichen Feuer und wünscht sich nur ein wenig mehr Verstand.

Darsteller Brase gehört schon seit Jahren zum festen Ensemble des Familienstücks und ist schon jetzt überzeugt von der schwungvollen Inszenierung. „Es gibt viele Momente, die jedes Alter ansprechen, sodass Erwachsene und Kinder sicher Augen und Mund aufreißen“, meint der 45-Jährige.

Mit ‚Krähenschreck‘ und Toto im Gepäck begegnet Dorothy wenig später dem Blechmann (Henrik Müller), der sich nach einem Herzen sehnt und Sorge hat, beim nächsten Regen einzurosten. Die steifen Bewegungen im schwerfälligen Metallkostüm habe er lange üben müssen, berichtet Darsteller Henrik. Anstrengend wird es auch für Henry Balzer, der in die Rolle des lauten, aber ängstlichen Löwen schlüpft. Bei seiner ersten Begegnung mit Dorothy stellt er sich als furchtsames Hasenherz vor, das auf ein großes Stückchen Mut hofft. „So richtig zu brüllen ist anstrengend“, weiß Balzer - vor allem in Szenen, wo er nur kurze Zeit später total ängstlich reagieren müsse. Ähnlich geht es Nachwuchstalent Nele Hansen, die für ihre Rolle als Hündchen Toto täglich das authentische Bellen trainiert.

 

Alle Darsteller:innen sind wichtig

Die Entwicklung seiner jungen Schauspieler lobt Regisseur Oliver Kohlmann genauso wie die Performance von Hauptdarstellerin Lücken. An ihrer Rolle gefällt Merle besonders, dass Dorothy „eine junge Frau ist, die im Laufe des Stückes zu sich selbst findet“.

Das Lilienthaler Ensemble fühle sich für ihn wie Familie an, betont Regisseur Kohlmann, der Jahrzehnte lang selbst auf der Bühne stand. Zusammen mit Maurice Walter, der im vergangenen Lilienthaler Stück als Aladin glänzte, habe er im Juni 2024 das Theaterarchiv durchstöbert.

Nach kurzer Suche stießen die beiden Regisseure auf eine Lilienthaler „Oz“-Fassung von Manfred Hinrichs-Bettinger, die das Ensemble erstmals 1996 auf die Bühne brachte. „Mit unserer Inszenierung möchten wir dem altbewährten Stück einen eigenen Fingerabdruck verpassen und schon die jüngsten Talente mit ins Boot holen“, erläutert Kohlmann. Mit 57 Darsteller:innen - im Alter zwischen 8 und 75 Jahren - habe man fast jede Rolle doppelt besetzen können, sodass alle Akteure mindestens einen Satz sagen dürfen. „Mit Blick auf die kommenden Theatergenerationen lag Maurice und mir am Herzen, dass jeder sich im Ensemble wohlfühlt und sein Können beweisen kann“, bemerkt der Regisseur.

 

Liebevolle Detailarbeit

In wenigen Monaten sei ein Familienstück entstanden, in dem gruselige Momente auf heitere, stimmungsvolle Szenen treffen, die junge und ältere Zuschauer:innen gleichermaßen abholen, ergänzt Walter. „Selbstgenähte Kostüme, die teilweise eher statisch daherkommen, stehen im Kontrast zu emotionalen Dialogen, die unseren Charakteren viel Tiefgang verleihen“, lobt der junge Regisseur. Mitreißende Tanzchoreos von Henrik Müller und Lena Springfeld, stimmungsvolle Musik von Marcus Schirmer und Gesangseinlagen, die unter die Haut gehen, machen das Debütstück der Regisseure komplett.

Die passende Stimmung im Hintergrund liefern derweil filigrane, detailverliebte Szenenbilder von Bühnenmaler Gianni Brontesi, der erstmalig für die Freilichtbühne den Pinsel schwang. „Brontesis farbenfrohe Kulisse, tausende Arbeitsstunden des ehrenamtlichen Theaterteams und die tolle Zusammenarbeit von Maurice und Oliver bringen frischen Schwung in den altbekannten Klassiker“, lobt Jörg Flömer, 1. Vorsitzender der Freilichtbühne.

Premiere feiert die zauberhafte Geschichte am Samstag, 24. Mai, und ist von da an fast zwanzigmal - inklusive vier Schulaufführungen - in Lilienthal zu sehen. Karten für „Der Zauberer von Oz“ und das diesjährige Abendstück „Die Physiker“ gibt es online unter flblilienthal.de, bei Nordwestticket oder im DER Reisebüro in Lilienthal.


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