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Marcel Foltmer

Ein Wochenende für die Zukunft

Osterholz-Scharmbeck.Treffen evangelische und klimabewegte Jugendliche aufeinander, können beide Seiten voneinander beim Kampf für Klimagerechtigkeit profitieren, so der Ansatz von „Futur 1“ - dem Wochenende für die Zukunft vom 18. bis zum 20. Juni.
Volker Austein und Anne-Marie Lampe (ASO) freuen sich zusammen mit den Aktivist:innen von FridaysForFuture auf das kommende Wochenende.

Volker Austein und Anne-Marie Lampe (ASO) freuen sich zusammen mit den Aktivist:innen von FridaysForFuture auf das kommende Wochenende.

Eine Kooperation von FridaysForFuture und der evangelischen Jugend war schon im letzten Jahr geplant, um Kindern und Jugendlichen den Klimaschutz näher zu bringen. Aufgrund der Pandemie musste diese verschoben werden, kann nun aber stattfinden: Am nächsten Wochenende, vom 18. bis zum 20. Juni, findet ein Projektwochenende zur Klimagerechtigkeit im Gemeindehaus der St.-Willehadi Gemeinde statt.
Die Bewahrung der Schöpfung sei ein zentrales Thema in der evangelischen Kirche, so Diakon Volker Austein, „Die Praxis ist dahin gehend nach meinem Gefühl aber noch nicht überzeugend.“ Gerade deshalb sei es für die Kirche wichtig, einen Schritt zu gehen, der sich nun in der Zusammenarbeit mit den Aktivist:innen von FridaysForFuture zeigt. Beide Gruppen können bei den Projekten von ihren jeweiligen Schwerpunkten profitieren, so Austein: Während die evangelische Jugend die Praxis der Jugendarbeit mitbringe, stelle FridaysForFuture das nötige Know-how bereit.
Die Jugendarbeit zu unterstützen und dabei das Augenmerk auf wichtige Themen zu richten, dazu sind die Aktivist:innen bereit.
 
Die entscheidende Ebene
 
Vor allem ein Aspekt sei dabei zentral: Das individuelle Handeln gegen den Klimawandel zwar zu unterstützen, es aber nicht allein in den Mittelpunkt stellen, Stichwort „Klimagerechtigkeit“. Denn ein Großteil der Emissionen komme von Konzernen, die wiederum oft nur auf staatlicher oder sogar internationaler Ebene reguliert werden können. Vor allem der globale Norden trägt hier eine große Verantwortung, auch, wenn er die Folgen des Klimawandels am geringsten spürt. In Fachkreisen wird deswegen oft von „MAPA“ gesprochen. Das englische Akronym steht für „Die am meisten betroffenen Menschen und Regionen“, die aber gleichzeitig am wenigsten Schuld an ihrer Lage haben. Vor allem deshalb sei es wichtig, FridaysForFuture als Klimagerechtigkeitsbewegung zu verstehen.
 
Das Programm
 
Um den Teilnehmenden dieses Konzept näher zu bringen, werden am Samstag allerlei Workshops angeboten. Während die Aktivist:innen ihren Fokus auf die Theorie der Klimagerechtigkeit legen, werden auch allerhand praktische Projekte angeboten: Aus alten Getränkeverpackungen werden verschiedenste neue Gegenstände hergestellt, der ASO zeigt, welche Rohstoffe in Handys zu finden sind und bietet gleichzeitig deren Sammlung an. Der NABU nimmt die Teilnehmenden mit in das Teufelsmoor und das Repaircafé aus Bremen hilft bei der Reparatur von kleinen Elektrogegenständen. Hier können den gesamten Nachmittag auch Gäste, die nicht am Wochenende teilnehmen, vorbeischauen.
Das Highlight des Wochenendes ist aber wohl ein Vortrag der Polarforscherin Dr. Janin Schaffer am Freitagabend, die die Lage aus der Sicht des Alfred-Wegener-Institutes einschätzt und anschließend zur Diskussion einlädt. Weiterhin wird am Sonntag in einer Schlussrunde überlegt, welche konkreten Maßnahmen die evangelische Jugend über das kommende Jahr ergreifen kann, um direkt zu handeln und der Klimagerechtigkeitsbewegung im Gesamten zu helfen. Nach einem Jahr soll ein weiteres Projekt unter dem Namen „Futur Zwei“ auf diese Maßnahmen zurückblicken.


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