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Testpflicht für Schulkinder

Niedersachsen (lst). Niedersachsen führt nach den Osterferien eine Corona-Testpflicht für den Schulbesuch ein. Schüler:innen und Beschäftigte sollen sich selbst vor Unterrichtsbeginn an Präsenztagen zu Hause testen. Die GEW begrüßt das Vorgehen und fordert grundsätzlich eine bessere Ausstattung aller Schulen.

Bild: Adobe Stock/Kunstzeug

Angesichts steigender Infektionszahlen erhofft sich das Bundesland dadurch mehr Sicherheit im Unterricht. So könnten Infektionsketten frühzeitig unterbrochen und möglicherweise unerkannte Infektionen erkannt werden. Mit der Testpflicht geht auch die Aufhebung der Präsenzpflicht einher. Kinder, deren Eltern das Testen verweigern, müssen ihre Aufgaben zu Hause bearbeiten (Distanzlernen).
 
Nach den Osterferien gilt:
 
Alle Schüler:innen im Präsenzunterricht oder in der Notbetreuung testen sich in der Regel zweimal pro Woche vor Unterrichtsbeginn zu Hause.
Die Test-Kits erhalten sie in der Schule (viele Schulen haben die Tests am Donnerstag und Freitag bereits an Eltern ausgegeben) und verwenden sie an den Tagen, die die Schule vorgibt.
Die Eltern unterschreiben, dass der Test durchgeführt wurde und dass das Ergebnis negativ war. Wer vergessen hat, sich zu Hause zu testen, muss dies in der Schule nachholen. Dies sollte aber eine absolute Ausnahme bleiben.
Wenn das Testergebnis positiv ist, darf das Schulkind die Schule nicht besuchen, die Schule muss sofort informiert werden. Die Eltern machen dann einen Termin in einer Arztpraxis oder einem Testzentrum für einen PCR-Test, um das Ergebnis des Selbsttests überprüfen zu lassen. Nur für den Weg dorthin darf die Wohnung verlassen werden, auch Besuch ist nicht erlaubt.
Die GEW begrüßt, dass die Tests vor Unterrichtsbeginn zu Hause und nicht wie ursprünglich angedacht an der Schule durchgeführt werden müssen. „Wir fanden es fragwürdig, möglicherweise Infizierte erst in die Schulen kommen zu lassen, um sie dann wieder nach Hause zu schicken“, sagt Laura Pooth, GEW-Landesvorsitzende. Die GEW habe hunderte Rückmeldungen von Schulbeschäftigten erhalten, die die Selbsttests zu Hause oder durch mobile Testteams forderten. Eine schriftliche Bestätigung der Testergebnisse durch zum Beispiel die Eltern schaffe eine geeignete Hürde, damit die Tests nicht einfach unterlassen oder verfälscht würden.
In den Schulen hätte positiv getesteten Kindern die Gefahr einer Stigmatisierung gedroht, so Pooth. Dabei werde für die pädagogische Aufarbeitung des Lockdowns schon jetzt viel Zeit benötigt werden, vom Unterricht ganz zu schweigen. Die Schulen bräuchten endlich genug Personal, Ausstattung und geeignete Räume. Niedersachsen könne die notwendige Investitionsoffensive in die Bildung nicht einfach wegtesten.


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