

Lilienthal. Möglich wurde dies durch eine zufällige Begegnung, viel Engagement und ein zupackendes Miteinander. Im Zuge des Neubaus des Betriebshofs in Lilienthal war für das alte Dieselaggregat aus dem bisherigen Standort „Am Holze“ keine Verwendung mehr vorgesehen. Zwar war das Gerät in die Jahre gekommen, hatte aber kaum Betriebsstunden. Der ursprüngliche Plan: Verschrottung. Doch bei einem Kongress kam Stadtwerke-Geschäftsführer Christian Meyer-Hammerström ins Gespräch mit einem Bekannten, der für den Verein „Water for Ukraine“ arbeitet. Der Zufall wollte es, dass sie genau über das ungenutzte Aggregat sprachen – und so nahm die Geschichte eine unerwartete Wendung.
Von Lilienthal nach Izium
Was folgte, war logistische Feinarbeit: Das 1,5 Tonnen schwere Aggregat musste über ein Podest aus dem alten Gebäude herausgehoben und auf einen LKW verladen werden – kein einfaches Unterfangen. Doch das Team der Stadtwerke und die Ehrenamtlichen von „Water for Ukraine“ packten gemeinsam an. Mithilfe eines Gabelstaplers gelang schließlich der Abtransport.
Heute steht das Aggregat im ostukrainischen Izium, rund 60 Kilometer von der Front entfernt. Die Stadt war vor Kriegsbeginn Heimat für 60.000 Menschen – inzwischen leben dort noch etwa 25.000. Wenn der Strom ausfällt, was in der Region regelmäßig geschieht, sorgt die Anlage aus Lilienthal nun dafür, dass die Wasserpumpen weiterlaufen. Übergabe und Einbau erfolgten direkt an das örtliche Wasserversorgungsunternehmen.
Engagement, das über Grenzen hinaus wirkt
„Wir freuen uns sehr, dass unser alter Notstromdiesel so sinnvoll und nachhaltig weiterverwendet werden konnte“, sagt Christian Meyer-Hammerström. „In einer Region, in der Hilfe dringend gebraucht wird, kann es jetzt einen wichtigen Beitrag leisten.“ Auch Volker Leonhard von „Water for Ukraine“ zeigt sich dankbar: „Das Projekt hat gezeigt, dass unkomplizierte Lösungen und tatkräftige Zusammenarbeit über Grenzen hinweg funktionieren. Es war beeindruckend, wie engagiert die Osterholzer Stadtwerke mitgezogen haben.“