

Pennigbüttel. Die Forderung „Moor muss nass“ ist derzeit in aller Munde. Ein Blick ins Teufelsmoor verrät: Auch hier im Landkreis Osterholz nimmt man den Moorschutz ernst. Pläne und Projekte werden vorangetrieben, die den damaligen Weg der Torfbauern zurückführen und neue Pfade einschlagen.
Neues Moor-Projekt
Wie es dazu kam, dass die Moore trockengelegt wurden und warum sie heute unbedingt wiedervernässt werden müssen, zeigt eine neue Projektreihe der Biologischen Station Osterholz (BioS). „Mit Findorff zurück in die Zukunft“ bietet einen spannenden Einblick in die Kultur- und Naturgeschichte unserer Moorregion. Durch acht verschiedene Projektmodule möchte die BioS den Klassenstufen 3 und 4 Hintergründe und Auswirkungen von Findorffs damaligem Auftrag im Teufelsmoor näherbringen.
Im Frühjahr ging es mit einem Einführungsmodul los. Die wissbegierigen Schüler:innen lernten „Moorkommissar“ Jürgen Christian Findorff, sein Leben und den Beruf des Landvermessers bei Spielen im Klassenraum und in der Turnhalle kennen. Wenig später ging es dann schon ins Moor: Anhand der Geschichte zweier „Moorfamilien“ erfuhren die Kinder alles über das Leben und die Ernährung der ersten Siedler:innen.
Mit viel Spaß und Neugier erforschten sie die moortypische Flora und Fauna, zeichneten Wasserwege für den Torftransport und ergründeten, wie die Kultivierung des Moores ablief. Nach den Sommerferien folgte dann ein Wahlmodul. Die Klasse der Grundschule „Sonnentau“ aus Pennigbüttel entschied sich hier für einen Vormittag zur Kartografie. Bei der Biologischen Station erstellten die Schüler:innen in Halbgruppen eigene Landkarten und versteckten einen Schatz, den ihre Klassenkameraden später finden mussten.
Moor und Klimawandel
In der vergangenen Woche startete man nun ins letzte Modul „Findorff heute – Moore und Klima“. „An einem letzten Projekttag lernen die Klassen den Zusammenhang zwischen Moorwachstum, Entwässerung und Klimawandel“, erklärt Diplom-Biologin Corinna Ahrensfeld. Gemeinsam spricht man über die Grundzüge der Fotosynthese, verfolgt den Weg des Kohlenstoffes und schaut vor allem auf Maßnahmen zum Klimaschutz. „Es geht nicht allein um hilfreiche Aktionen im Moor, sondern auch darum, was wir im kleinen, privaten Rahmen tun können“, betont Ahrensfeld.
Mit dem vierten Modul neige sich der erste Durchlauf nun langsam dem Ende zu. Die positive Resonanz und Teilnahmefreude der Lernenden zeigt, dass das Projekt einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. „Offensichtlich haben wir gute Methoden gewählt, da die Schüler auch langfristig etwas mitgenommen haben“, freut sich Diplom-Biologin Frauke Schmidt. Für die kommenden Jahre sind zwei weitere Durchgänge mit jeweils zehn Schulen aus dem Landkreis geplant.


