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Shakespeare im Amtsgarten

Lilienthal (eb). Die Lilienthaler Kunststiftung und die bremer shakespeare company laden wieder zum Open-Air-Theater ein. Zum Auftakt des Sommers wird Shakespeares Wintermärchen gespielt.
Die bremer shakespeare company inszeniert am 17. und 18. Juni das Wintermärchen im Amtsgarten. Foto: Marianne Menke

Die bremer shakespeare company inszeniert am 17. und 18. Juni das Wintermärchen im Amtsgarten. Foto: Marianne Menke

Für zwei Tage wird der Amtsgarten zum „Globe Theatre“, dem Ort am Südufer der Themse, an dem Shakespeare bis vor mehr als 400 Jahren gewirkt hat. Die bremer shakespeare company schätzt den Amtsgarten als beeindruckende Kulisse. Und der kürzlich verstorbene Gründer und Stifter der Lilienthaler Kunststiftung, Hans Adolf Cordes, liebte das Theater und die Zusammenarbeit mit den Theaterleuten. Noch kurz vor seinem Tod hat er sichergestellt, dass auch in diesem Jahr eine Aufführung auf die Beine gestellt wird.
 
Das Wintermärchen
 
Auf Sizilien ist alles eitel Sonnenschein: König Leontes, seine schwangere Frau Hermione und Polixenes, König von Böhmen frönen ihrer gegenseitigen Liebe und Freundschaft. Doch aus heiterem Himmel bezichtigt König Leontes seine Frau Hermione der Untreue mit Polixenes. Trotz aller Beschwörungen von Hermiones Unschuld und aller Bitten, wieder zur Vernunft zu kommen, lässt Leontes seine Frau ins Gefängnis werfen. Er glaubt, das neugeborene Mädchen „Perdita“ sei Polixenes’ Tochter und lässt es auf dem Meer aussetzen. Als urplötzlich auch noch der gemeinsame Sohn Mamillius stirbt, bricht Hermione unter soviel Unglück zusammen und erstarrt, so dass man von ihrem Tod berichtet. Von bitterer Reue geplagt, sieht Leontes sein Unrecht ein, doch zu spät – in einem Zug hat er sein ganzes Glück vernichtet.
20 Jahre später lebt Perdita als adoptierte Tochter von einfachen Schäfern in Böhmen. Mit dem Sohn des Königs Polixenes verbindet sie eine heimliche Liebe. Auf einem ausgelassenen Schafschurfest wird ihre Verbindung unerwartet entdeckt, und die zwei fliehen vor Polixenes’ Zorn nach Sizilien.
 
Reise in eine unbekannte Vergangenheit
 
Die Inszenierung erzählt Shakespeares Spätwerk als Perditas Reise in eine Vergangenheit, die sie nicht kennt, und in der ihre Familiengeschichte verborgen liegt. Stück für Stück, wie eine langsam aus dem Vergessen aufsteigende Erinnerung, entrollt sich die Geschichte ihrer Herkunft wie ein dunkles Märchen. Dort hat der Eifersuchtswahn ihres Vaters ihre Mutter im Unglück erstarren lassen und tiefe Reue über diese Schuld hält ihren Vater gefangen. Auf der Suche nach ihrer Identität und ihrer Zukunft beleuchtet Perdita ihr „Familien-Märchen“.
Die Inszenierung entwirft mit Musik, atmosphärischen Geräuschen und Tiermasken einen märchenhaften Erzählraum, in dem sich die ganze Bandbreite der menschlichen Gefühlswelt entfalten kann. So tragisch und düster wie das Stück beginnt, so fröhlich, hoffnungsvoll und komödiantisch entwickelt es sich nach dem Zeitsprung im zweiten Teil.
 
Termine & Tickets
 
„Das Wintermärchen“ ist am 17. und 18. Juni jeweils um 19 Uhr im Lilienthaler Amtsgarten (Klosterstraße 16) zu sehen. Tickets gibt es bei der Kunststiftung Lilienthal, in der Buchhandlung Buchstäblich, in der Volksbank sowie an den Vorverkaufsstellen von NordWest Ticket.


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