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Begegnungen und Aufbruch

Im Oktober waren Philine und Bhima Griem, die Künstlerische Leitung der Künstler:innenHäuser, zu Gast in der Villa Massimo in Rom. Der Aufenthalt stand im Zeichen intensiver Gespräche, zahlreicher Begegnungen und einer Aufbruchsstimmung in der neuen Gemeindepartnerschaft zwischen Worpswede und Olevano Roman.

Worpswede. Gleich zu Beginn fand ein Treffen mit dem neuen deutschen Botschafter in Rom, Dr. Thomas Bagger, dem Kulturattaché Andreas Krüger sowie der Direktorin der Villa Massimo, Dr. Julia Draganović, und Dr. Thomas Höhne aus dem Team der Villa Massimo statt. Im Mittelpunkt stand die noch junge Partnerschaft zwischen Olevano und Worpswede, die auf einer langen kunsthistorischen Verbindung und auf zeitgenössischer Produktion gleichermaßen gründet. Thomas Bagger zeigte großes Interesse und sprach von der „inhaltlichen Stärke“ dieser Initiative. Er sagte Unterstützung seitens der Botschaft zu und verwies auf den Mattarella-Steinmeier-Preis, in dessen Rahmen zukünftige Projekte gefördert werden könnten.

Gemeinsame Schwerpunkte

In Olevano Romano selbst wurden die Gespräche mit Bürgermeister Umberto Quaresima, der stellvertretenden Bürgermeisterin Silvia Viti, dem Kulturstadtrat Daniele Rocchi, der Direktorin des Museo Civico Francesca Tuscano sowie dem Präsidenten von AMO (dem Freundesverein der dortigen Museen), Silvano De Giusti, fortgeführt. Es herrschte eine spürbare Aufgeschlossenheit - man sprach von einem regelmäßigen Jour Fixe, um den Austausch zu verstetigen, und formulierte gemeinsame Schwerpunkte: zeitgenössische Kunst, Vermittlung des historischen Erbes und Bildungskooperationen.

Der Besuch des örtlichen Gymnasiums machte das große Interesse am deutsch-italienischen Austausch deutlich: Eine erste Klassenfahrt nach Worpswede ist bereits für Frühjahr 2026 in Planung. Auch Praktikumsprogramme zwischen der Casa Baldi, dem Museo Civico und den Worpsweder Künstler:innenHäusern oder anderen Kultureinrichtungen sollen entwickelt werden. Im Rahmen der ersten Schritte zu einer Potenzialanalyse wurden gemeinsam mit Vertreter:innen der Gemeinde und des Kulturvereins AMO mehrere Leerstände besichtigt – viele davon mit großem Potenzial für temporäre Kunst- und Kulturprojekte. Die Bereitschaft, Räume für solche Formate zu öffnen, war beeindruckend und von echter Begeisterung getragen.

Modell europäischer Kulturvermittlung

Das Goethe-Institut Rom, vertreten durch die Direktorin Dr. Jessica Kraatz-Magri und Antonella Perin, machte bei einem gemeinsamen Treffen deutlich, dass sie in der Partnerschaft ein Modell für europäische Kulturvermittlung zwischen Zentrum und Peripherie sehen und bot Unterstützung bei Kontakten, Konzeptentwicklung und Förderanträgen an. Am 13. Oktober lud der neu gegründete Freundeskreis der Villa Massimo zu einem Dinner, bei dem der Vorstand – Britta Kaiser-Schuster, Viktor Elbling, Via Lewandowsky und Constanze Ulmer-Eilfort – die Ziele des Vereins vorstellte. Auch hier traf die Idee eines Austauschstipendiums zwischen der Villa Massimo und den Künstlerhäusern Worpswede auf durchweg positive Resonanz.

Den Abschluss der Reise bildeten am 14. Oktober die Studio Aperti der Villa Massimo – ein Abend, der in seiner Dichte und Qualität eindrucksvoll zeigte, welche künstlerische Strahlkraft von diesem Ort ausgeht. Zwischen Musik, Installationen und Gesprächen gaben die “Rompreisträger:innen” inspirierende Einblicke in ihre Praxis; die Vielfalt und das Niveau der gezeigten Arbeiten waren herausragend. In diesem Umfeld künftiger Kooperationen zu stehen, verleiht der Partnerschaft zwischen Olevano Romano und Worpswede, der Villa Massimo und den Künstler:innenHäusern eine besondere Kraft – und lässt aus den ersten Schritten tatsächlichen Aufbruch erwachsen.


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