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Neujahrsempfang der Volksbank - Rolf Borghardt hält Jahresrückblick

Bremervörde (sla). Bereits zum neunten Mal hatte die Volksbank eG zu einem Neujahrsempfang in ihre Bremervörder Räumlichkeiten eingeladen. Die Vorstandsmitglieder Jan Mackenberg, Mathias Knoll und Frank Wassermann freuten sich über den Besuch von mehr als 300 Gästen. Ebenfalls zum neunten Mal ließ BZ-Verleger Rolf Borghardt sie an seinem persönlichen Jahresrückblick teilnehmen.
Von links: Der Volksbank-Vorstand Jan Mackenberg, Mathias Knoll und Frank Wassermann freute sich über den Besuch von mehr als 300 Gästen.  Foto: sla

Von links: Der Volksbank-Vorstand Jan Mackenberg, Mathias Knoll und Frank Wassermann freute sich über den Besuch von mehr als 300 Gästen. Foto: sla

Da kam er natürlich nicht an dem US-Präsidenten vorbei, der einen Wirtschaftskrieg entfacht habe. „Wir alle spüren inzwischen, wie Donald Trump die Weltbühne dominiert und wie wenig die Welt íhm dabei entgegen zu setzen hat.“ Auch mit Europa ging der Redner hart ins Gericht. „Ode an die Freude“, dass passe zwar ins Beethoven-Jahr, habe aber mit der Zustand der EU nichts zu tun. „Richtig gute Stücke sind im letzten Jahr weder auf der Weltbühne, noch in der europäischen Provinz gespielt worden.“ Er streifte weitere Krisenherde wie den Antisemitismus, extremistische Gewalt und den Klimawandel sowie die Situation der Landwirtschaft bevor er auf das Geschehen in der Ostestadt einging.
„Es gibt auch einiges Positives“. Rolf Borghardt sprach die Entwicklung des Bremervörder Krankenhauses und die damit verbundene Verlegung der Pflegeschule von Zeven nach Bremervörde an. Auch in Sachen Kinderbetreuung (Kita-Ost) und Schule (Sek-I-Campus) sei die Stadt gut unterwegs. „Geld kostet das natürlich eine Menge. Aber die Maßnahmen sind letztlich alternativlos. Entsprechend eingeschränkt sind die übrigen Investitionsmöglichkeiten der Stadt.“ Der Landkreis investiere 2020 und in den Folgejahren mit dem Neubau von BBS und Gymnasium ebenfalls viel Geld in Bremervörde.
„Hätten Sie gedacht, dass wir die HVV-Anbindung noch einmal bekommen?“, fragte der Referent das Publikum. „Endlich Schluss mit der preußischen Kleinstaaterei auf den Bahngleisen!“ Er ging weiter auf die Bürgerbefragung zur Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung (STRABS) ein. Eine so deutliche Entscheidung mit über 80 Prozent habe er nicht erwartet. „Die im Gegenzug versprochenen Steuererhöhungen ließen nicht lange auf sich warten. Aber die Politik hat mit offenen Karten gespielt und Bremervörde hat ein klares Signal für Solidarität gesetzt.“
Auf die Schippe nahm Borghardt die Diskussion um den Wasserspielplatz am Vörder See. „Einst landesweit prämiert, wäre er künftig aus Sicherheitsgründen entweder nur noch mit Bademeister oder ohne Wasser zu betreiben.“ Eher als Posse sah er das Gerangel um das Oste-Wehr. Während der zuständige Niedersächsische Landesbetrieb (NLWKN) weiter ohne Wehr und Schleusenhaus plane und eine EU-Richtlinie zur Gewässerdurchgängigkeit umsetzen wolle, sei seitens der Niedersächsischen Denkmalschutzbehörde der Status eines Industriedenkmals für beide Anlagen vorgesehen. „Mindesten einer von beiden beschäftigt sich also seit einem Jahr mit dem falschen Thema.“ Er hatte die Lacher auf seiner Seite.
Nicht anfreunden konnte sich Borghardt mit der städtischen Gewerbeansiedlungs- und Baulandpolitik. „Man muss bei uns mal neu denken, ob die selbst auferlegten Einschränkungen bei den möglichen Standorten von Baugebieten noch richtig sind.“
Abschließend ging er auf die 2021 anstehenden Kommunalwahlen ein, bei denen unter anderem in Bremervörde ein neuer Bürgermeister und auch ein neuer Landrat gesucht werden. Wie in den Jahren zuvor verzichtete der Verleger auf sein Honorar, das von der Volksbank aufgestockt als Spende für den ersten Oste-Triathlon zur Verfügung gestellt wird.


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