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Osterholz-Scharmbeck und Lilienthal wollen Modellregionen werden

Landkreis Osterholz (eb/jm). In der ersten Runde haben sie es nicht geschafft - doch Osterholz-Scharmbeck und Lilienthal halten an ihrer Bewerbung als Modellregion für Lockerungen der Corona-Maßnahmen fest.

Mit der aktuell gültigen Corona-Verordnung hat das Land Niedersachsen vor kurzem Gemeinden und Städte aufgerufen, sich als Modellregion zu bewerben. In diesen Gebieten gelten für einen Zeitraum von drei Wochen weitergehende Öffnungskonzepte. Diese fußen auf einer besonderen Teststrategie, angelehnt an das Tübinger Modell. Hinzu kommen eine digitale Kontaktdatenerfassung und ein engmaschiges Kontroll- und Sicherheitskonzept. In Modellregionen können beispielsweise Einzelhandel, Außengastronomie und Fitnessstudios öffnen, wenn Personen einen aktuellen Negativtest vorweisen können.
Kurze Frist für Verwaltungen
Bewerbungsfrist für die erste Ausschreibungsrunde war am vergangenen Mittwoch. Die Gemeinde Lilienthal und die Stadt Osterholz-Scharmbeck haben beide kurzerhand ein Konzept erarbeitet und fristgerecht in Hannover beim Sozialministerium eingereicht. Auch wenn die beiden Kommunen aus dem Kreisgebiet bei der ersten Förderrunde nicht berücksichtigt worden sind, halten diese an ihren Konzepten fest und setzen nun auf die zweite Förderrunde.
Positiv ist: Die Inzidenzwerte im Landkreis Osterholz haben sich über Ostern stabil gezeigt. „Ich freue mich, dass zwei unserer kreisangehörigen Gemeinden die Möglichkeit genutzt haben, sich als Modellregion zu bewerben. Dabei darf nicht unerwähnt bleiben, dass die konkreten Eckpunkte der Ausschreibung erst am vergangenen Sonntag feststanden. Den Verwaltungen blieben damit nur drei Arbeitstage, um mit Einzelhändlern, Gastronomen und Fitnessstudio-Betreibern ins Gespräch zu gehen, ein Konzept inklusive Teststruktur und Kontrollsystem aufzubauen und die Bewerbung einzureichen“, lobt Landrat Bernd Lütjen den Einsatz der Gemeinden.
Der Landkreis habe sich parallel darum gekümmert, die digitale Kontaktdatenerfassung via Luca App zu starten. Seit Mittwoch ist diese einsatzbereit. „Deshalb bedauere ich es, dass beide Bewerbungen in der ersten Runde keine Berücksichtigung gefunden haben. Das Land hat aber angekündigt, eine zweite Runde zu ermöglichen“, berichtet Lütjen.
Eng begrenzte Testgebiete
Gemeinsam mit Bürgermeister Kristian Tangermann aus Lilienthal und Bürgermeister Torsten Rohde aus Osterholz-Scharmbeck hoffe er nun auf eine Aufnahme in die zweite Förderrunde. Bis dahin nutzen beide Gemeinden die Zeit, um das Konzept weiter zu konkretisieren und mit der Wirtschaft vor Ort im Gespräch zu bleiben. „Das Vorhaben des Landes sieht für eine Modellregion einen fest abgegrenzten Bereich vor“, berichtet Rohde. Deshalb sei es nicht möglich, das gesamte Stadtgebiet in die Bewerbung aufzunehmen. „Wir haben uns deshalb auf die Innenstadt begrenzen müssen, können hier aber auf einen guten Mix zwischen Einzelhandel und Gastronomie zurückgreifen, was für ein Modellprojekt dieser Art ideal ist“, so der Bürgermeister. Er sei daher zuversichtlich, dass das Konzept bei stabilen Inzidenzen bei der Auswahl in der zweiten Runde auf Zustimmung treffen könnte.
Auch Lilienthal sei es wichtig gewesen, seinen Hut in den Ring zu werfen, berichtet Tangermann. „Bürgerinnen und Bürger wie Wirtschaft benötigen nach über einem Jahr Corona-Pandemie und mittlerweile mehrere Monaten Lockdown eine Perspektive. Das Modell des Landes geht sehr verantwortungsvoll mit weiteren Öffnungsschritten vor. Deshalb habe ich für die Gemeinde Lilienthal die Chance gesehen, hier eine Vorreiterposition einzunehmen. Wenn die Modellprojekte in Niedersachsen positiv verlaufen, kann dies eine echte Perspektive sein - für uns alle“, schließt Tangermann ab. Das Land Niedersachsen hat angekündigt, am 17. April 2021 über die Aufnahme von 11 weiteren Kommunen in das Modellprojekt zu entscheiden.


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