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Patrick Viol

Organspende: (K)eine ganz einfache Entscheidung?

Lilienthal. Etwa 9000 kranke Menschen warten in Deutschland auf ein Organ, das ihr Leben retten kann. Im letzten Jahr spendeten aber gerade mal 932 Menschen ein Organ. - Der Soziale Runde Tisch in Lilienthal lädt am 10. März zur Diskussion über Organspende.
 
Es braucht in Deutschland mehr Organspender*innen. Aber nicht selten hindern Ängste Menschen daran, sich zu registrieren. Foto:eb

Es braucht in Deutschland mehr Organspender*innen. Aber nicht selten hindern Ängste Menschen daran, sich zu registrieren. Foto:eb

In Deutschland warten mehr als 9.000 schwer kranke Menschen auf ein passendes Organ. Für sie ist eine Transplantation die einzige Möglichkeit, um zu überleben oder die Lebensqualität erheblich zu verbessern. Nach einer Entscheidung im Bundestag im Januar 2020 zur Neuregelung der Organspende gilt: Weiterhin sind nur diejenigen Menschen mögliche Organspender, die ihre Bereitschaft dazu zu Lebzeiten aktiv erklärt haben.
 
Ein erster Überblick
 
In einem Kurz-Vortrag gibt die Organspendebeauftragte und Krankenpflegerin Sonja Schäfer im Schroetersaal einen Überblick über medizinische, rechtliche Voraussetzungen und den Ablauf einer Organspende, um eine sachliche, ergebnisoffene Unterstützung in der Entscheidungsfindung zu sein.
Dabei werden Fragen behandelt wie: Gibt es kulturelle Unterschiede in der Einstellung zur Organspende und was sind die ethischen Aspekte des Themas? Wie kann ich das Thema in meiner Patientenverfügung berücksichtigen? Bis zu welchem Alter kann ich spenden? Und wie sieht es mit den aktuellen Änderungen im Transplantationsgesetz aus?
Im Anschluss haben die Besucher*innen die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich mit anderen Gästen und Interessierten auszutauschen.
 
Ängste besprechen
 
„Ängste kann man grundsätzlich immer nur dann abbauen, wenn man das Thema laut aus- und anspricht. Uns ist es wichtig, dass sich jeder in Ruhe mit dem Thema Organ- und Gewebespende auseinandersetzt und dann für sich eine persönliche Entscheidung trifft. Wichtig ist auch, dass man seinen Entschluss mit seiner Familie, den Verwandten und Freunden bespricht und ihn auch in einer Patientenverfügung dokumentiert. So kommt es nachher nicht zu Streitigkeiten und man nimmt den Angehörigen eine wichtige Belastung ab. Denn ob ein Ja oder Nein zur Organ- und
Gewebespende: Es ist Ihre Entscheidung“, wie Andrea Vogelsang, die Sprecherin des Sozialen Runden Tisches in Lilienthal, betont.
Mitorganisatorin Renate Bähr vom Seniorenbeirat erklärt: „Der Info-Abend ist aufklärend und neutral. Wir möchten alle Besucher*innen dabei unterstützen, sich umfassend zu informieren und sich mit dem Thema zu befassen. Denn Organspende ist eine „Herzensangelegenheit“ und mit vielen Emotionen verbunden. Über 9.000 Menschen warten in Deutschland auf ein Spenderorgan. Und jeden Tag versterben im Schnitt 2,5 Personen von der Warteliste an ihren
Grunderkrankungen.“
Die Veranstaltung findet am Dienstag, 10 März, um 19 Uhr im Schroetersaal im Murksens Hof statt.


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