eb/jm

Mehr Einsätze, mehr Mitglieder

Osterholz-Scharmbeck (eb/jm). Stadtbrandmeister Jörg Bernsdorf und sein Stellvertreter Michael Dirschauer berichten über das Feuerwehr-Jahr 2021.
Zu 260 Einsätzen rückten die Brandschützer:innen in Osterholz-Scharmbeck im vergangenen Jahr aus. Foto: ffohz.de

Zu 260 Einsätzen rückten die Brandschützer:innen in Osterholz-Scharmbeck im vergangenen Jahr aus. Foto: ffohz.de

Mit 260 Einsätzen im Stadtgebiet - davon 149 Hilfeleistungen, 85 Brandeinsätze, 26 Sonstige - war die Einsatzlage spürbar höher als im Vorjahr: 2020 hatten die Ortsfeuerwehern 219 Einsätze geleistet. Der Löwenanteil von 63 Prozent wurde durch die Ortsfeuerwehr Osterholz-Scharmbeck bestritten, jeweils weitere knapp 7 Prozent durch die Ortsfeuerwehren Garlstedt, Heilshorn, Pennigbüttel und Scharmbeckstotel. Die restlichen 9 Prozent verteilten sich auf die übrigen fünf Ortsfeuerwehren im Stadtgebiet. Neben diversen PKW-Bränden sowie Kleinbränden waren die Brandbekämpfer unter anderem bei drei größeren Brandeinsätzen gefordert.
 
Drei Häuser brannten
 
Hohes Medienecho erfuhr gleich im Januar der Brand eines Einfamilienhauses am Schubertring. Hier waren 60 Einsatzkräfte dreieinhalb Stunden im Einsatz und konnten den Verlust des Gebäudes verhindern. Im Mai lautete das Einsatzstichwort für die Kreisstadt „Wohnungsbrand mit Menschenleben in Gefahr“. Die Einsatzkräfte retteten zwei Personen mit Leitern aus unmittelbarer Gefahr, bevor sie die Flammen löschten. Der dritte größere Brand betraf im September erneut ein Einfamilienhaus, diesmal in Pennigbüttel. Die drei alarmierten Ortsfeuerwehren konnten die Flammen löschen und verhinderten während des zweistündigen Einsatzes auch hier den Verlust des Gebäudes.
Belastende Einsätze wie der schwere Verkehrsunfall mit zwei Toten bei Hoope, Anfang März blieben glücklicherweise die Ausnahme. Eine Reihe von Gefahrstoffeinsätzen zwischen Juli und September sorgte für kräfteintensive Alarmierungen, wie zum Beispiel eine Gasausströmung in Ohlenstedt, der Fund unbekannter Flüssigkeiten in Osterholz-Scharmbeck, sowie eine Freisetzung von unbekannten Reizstoffen in einer Schule.
Ein Klassiker in der Einsatzstatistik darf nicht fehlen: Im Mai rettete die Ortsfeuerwehr Osterholz-Scharmbeck eine Katze aus einem Schacht.
 
Nur Geimpfte und Genesene im Einsatz
 
Die Pandemie erschwert die Arbeit der Feuerwehr nach wie vor. „Erfreulicherweise war die Bereitschaft und auch der Wunsch, sich impfen zu lassen, unter den Einsatzkräften sehr hoch“, berichtet Jörg Bernsdorf. Für Einsätze gilt aktuell die 2G-Regel, für den regelmäßigen Dienst sogar 2G-Plus. Mittlerweile haben die Kameraden und Kameradinnen sich darauf eingestellt: „Wir arbeiten in kleinen Gruppen, FFP2-Maskenpflicht und Ähnliches gehören zu den Maßnahmen eines umfangreichen Hygienekonzeptes, das uns ermöglicht, den Dienstbetrieb aufrecht zu erhalten. Auch mussten wir bisher keine Ortsfeuerwehr aus dem Dienst herausnehmen“, so Bernsdorf. Das sei angesichts der aktuellen Lage als großer Erfolg zu werten.
 
Neue Technik
 
In den Fahrzeughallen habe sich im vergangenen Jahr nicht viel geändert - ein neuer Einsatzleitwagen wurde in Betrieb genommen, außerdem besorgte die Ortsfeuerwehr Osterholz-Scharmbeck sich außerplanmäßig einen gebrauchten Mannschaftstransportwagen.
„Für 2022 hoffen wir, das neue Tanklöschfahrzeug für Garlstedt gegen Ende des Jahres ausgeliefert zu bekommen“, sagt Jörg Bernsdorf. Darüber hinaus seien die Fahrgestelle eines neuen Tanklöschfahrzeuges der Ortsfeuerwehr Scharmbeckstotel sowie eines Mittleren Löschfahrzeuges für die Ortsfeuerwehr Ohlenstedt in der Beschaffung. Beide Fahrzeuge sollen in 2023 ausgeliefert werden. „Insbesondere für die Ohlenstedter bedeutet dieses Fahrzeug eine deutliche technische Aufwertung“, freut sich Michael Dirschauer, der die Beschaffung eng begleitet hat.
 
Positive Mitgliederentwicklung
 
„Ganz besonders stolz können die Garlstedter auf ihre Ergebnisse sein“, betont Michael Dirschauer mit Blick auf das in diesem Jahr anstehende 10. Jubiläum der dortigen Kinderfeuerwehr. Die Nachwuchsarbeit hat sich ausgezahlt: Garlstedt verzeichnete die meisten neuen Mitglieder im letzten Jahr. Insgesamt durften die Ortswehren 23 neue Gesichter in ihren Reihen begrüßen. Die Zahl der aktiven Mitglieder der Einsatzabteilungen steigt damit auf 353.
 
Neuer Bedarfsplan kommt
 
Mit großem Interesse sehen Bernsdorf und Dirschauer der Neuauflage des sogenannten „Feuerwehrbedarfsplanes“ entgegen. Hierbei wird mit Hilfe externer Expertise die Situation der Feuerwehr erfasst, bewertet und Handlungsempfehlungen gegeben. „Der erste Plan in 2017 war sehr hilfreich für Feuerwehrführung und die Verwaltung“, berichtet Bernsdorf, „die Neuauflage wird helfen, uns für die kommenden Herausforderungen inhaltlich, strukturell und logistisch noch optimaler aufzustellen. Wir sind gespannt, was da kommt.“


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