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Kranich-Momente

Der NABU bietet Führungen zu den Kranichen an, die in der Region Herbstrast halten.
Kraniche am Abendhimmel läuten den Herbst ein.

Kraniche am Abendhimmel läuten den Herbst ein.

Bild: Christoph Kasulke

Landkreis. Es wird wieder laut in den sonst so stillen Moorniederungen: Die ersten Kranichtrupps sind da. Unüberhörbar tönt das große Kranichkonzert in den frühen Morgen- und Abendstunden.

Sie sind auf der Herbstrast in ihre Überwinterungsgebiete und machen hier in den Moorniederungen einen Zwischenstopp, um wieder aufzutanken. Ab jetzt heißt es für die nächsten Wochen jeden Tag: Fressen, Schlafen, Schnacken. Bettina Schroeder, Biologin von der NABU Umweltpyramide, erklärt: „Die Kraniche kommen aus ihren Brutgebieten aus Skandinavien und dem Baltikum. Hier im Teufelsmoor bleiben sie für einige Wochen, um sich für den Weiterflug zu stärken und auf ihre Artgenossen zu warten, bevor es gemeinsam in die südlichen Überwinterungsgebiete geht.“

Zum „kranich-verträglichen“ Naturerleben werden auch in diesem Jahr verschiedene Angebote unter fachkundiger Leitung gemacht: „Von öffentlichen Führungen bis zu privat buchbaren Touren ist alles dabei“, freut sich Bettina Schroeder. Neu im Programm ist eine abendliche Torfkahnfahrt in die Moorniederung, um die Kraniche beim Abendeinflug am Himmel zu beobachten. Wie in den vergangenen Jahren werden die Kranich-Führungen von der Gäste- und Naturführerin Frauke Klemme in Kooperation mit der NABU Umweltpyramide durchgeführt.

„Kraniche gelten seit je her als Wetterpropheten,“ weiß Frauke Klemme zu berichten. „Sie wissen, wann das Wetter umschlägt! Wie alle Zugvögel verfügen auch Kraniche über einen komplexen Navigations-Sinn, der ebenfalls auf Luftdruck reagiert. So können die „Vögel des Glücks“ rechtzeitig Schlechtwetterfronten ausweichen“, erklärt die Naturführerin.

Auskünfte zu Terminen und Veranstaltungen erteilt Frauke Klemme unter Tel. 04763 - 6280180 oder per Email: anfrage@frauke-klemme.de. Gerne können Naturinteressierte sich auch an die NABU Umweltpyramide wenden unter info@nabu-umweltpyramide.de.

Wer Kraniche selbstständig beobachten will, dem rät die Naturführerin, sich möglichst unauffällig zu verhalten: „Die Vögel sind zwar im Herbst sehr gesellig, aber bleiben lieber unter sich“, so Frauke Klemme. Kraniche erkennen Menschen als potenzielle Gefahr und flüchten bei Annäherungsversuchen, die 300 Meter unterschreiten. Für eine ungestörte Beobachtung empfiehlt sie ein gutes Fernglas und ausreichend Abstand. Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte auf keinen Fall aussteigen. Dann kann man mit etwas Glück atemberaubende Kranich-Momente erleben.


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