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Kirche muss pro Jahr 490.000 Euro Personalkosten einsparen

Landkreis Osterholz. Die Pläne werden konkreter: Die Kirchenkreissynode beschäftigte sich erneut mit den Finanzen der Kirche für die kommenden Jahre.
Erläuterte die Stellenplanung von 2923 bis 2028: Torben Wienbarg, Leiter des Rechnungswesens im Kirchenamt Verden. Foto: Roland Hofer

Erläuterte die Stellenplanung von 2923 bis 2028: Torben Wienbarg, Leiter des Rechnungswesens im Kirchenamt Verden. Foto: Roland Hofer

Wie steht es zukünftig um die Finanzen und Stellen des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Osterholz-Scharmbeck? Welche Angebote will Kirche damit machen? Diese Themen standen im Mittelpunkt der jüngsten Kirchenkreissynode im Hamme Forum.
Sie waren Teil der Beratungen über den Finanz- und Stellenplan 2023 bis 2028, der in Zeiten knapperer Finanzen immer konkreter wird. Immerhin sind laut dem Vorsitzenden des Finanz- und Stellenplanungsausschusses, Karl-Heinz Kortjohann, 3,67 Millionen Euro in den kommenden sechs Jahren einzusparen. Das hat erheblichen Einfluss auf die Besetzung von Stellen. Fertige Beschlussvorlagen wurden noch nicht präsentiert, eine endgültige Beschlussfassung wird es Kortjohann zufolge auf der Juni-Synode geben.
 
Pfarrstellen sind schwierig zu besetzen
 
Detailliert ging Torben Wienbarg, Leiter des Rechnungswesens im Kirchenamt Verden, auf die Stellenplanung 2023 bis 2028 ein. Nach seinen Worten müssen die Personalkosten für diesen Zeitraum jährlich um 490.000 Euro reduziert werden. Dies geht hauptsächlich zu Lasten der Pfarrstellen. So erhält unter anderem die Region Grasberg/Hüttenbusch/Worpswede nur noch zwei Pfarrstellen statt bisher 2,75 Stellen, die Kirchenmusikerstelle fällt komplett weg. Dagegen werden die zwei Diakonenstellen von einer und einer Dreiviertelstelle auf zwei ganze aufgestockt.
Auch andere Regionen sind betroffen. Hambergen/Wallhöfen muss statt mit zwei Pfarrstellen mit 1,75-Stellen auskommen, ebenso die Region Kirchtimke/Wilstedt. Die Diakonenstellen bleiben weitgehend in ihrem Umfang erhalten. Nur in der Region Kirchtimke/Wilstedt steht zukünftig nur noch eine Dreiviertel-Stelle zur Verfügung. Die zwei 50-Prozent-Stellen der Diakone auf Kirchen-kreisebene werden außerdem gestrichen. Als „gelungen und erschöpfend“ bezeichnete Heike Schumacher die Präsentation Wienbargs.
Grundsätzlich merkte im Verlaufe der Sitzung Superintendentin Jutta Rühlemann an: „Wir gehen auf den Punkt zu, dass wir Pfarrstellen nicht mehr besetzt bekommen“. Auch bei Theologinnen gebe es einen Fachkräftemangel. „So sind nicht nur die zurückgehenden Finanzen Grund dafür, unsere Angebote und die Arbeitsfelder konzentriert für die Zukunft aufzustellen.“ Spannende Fragen seien deshalb, wie einerseits mit dem Rückgang der Ressourcen und andererseits mit den stets steigenden Erwartungen an Kirche umgegangen werde.
Welche Aufgabenvielfalt wollen die Hauptamtlichen angesichts der Herausforderungen anbieten? Dazu gab es Kurzimpulse in Blick auf die zu erhaltenden Grundstandards, den unverzichtbaren und gesicherten „Katalog“ der Angebote. Damit wollen alle Beteiligten trotz der Sparvorgaben die hohe Qualität der Angebote sichern. Pastor Hans Jürgen Bollmann legte ein Konzept zu Verkündigung, Gottesdienst und Seelsorge vor. Die seien „Kernbestand kirchlicher Arbeit“, betonte Bollmann. Ihm zufolge ist es wichtig, Haupt- und Ehrenamtliche mit gezielten Maßnahmen zu stärken. Zu bedenken gab er, dass es in den vergangenen Jahren in den Kirchengemeinden zu einem Rückgang von Kreisen und Gruppen gekommen sei.
Kirchenkreis-Jugend-Diakonin Janna Eckert stellte ein Konzept für die Arbeit mit Kindern und Ju-gendlichen vor. Ihr zufolge muss es ein Angebot geben aus einmaligen Events und festen Gruppen. Es gehe darum, „Vielfalt zu stärken und zu fördern“. Wichtig seien auch einladende Räume. Weitere Punkte sind laut Eckert eine gut aufgestellte Öffentlichkeitsarbeit, ein gemeinsames Jahresprogramm auf Kirchenkreisebene auf den Weg zu bringen und Netzwerke aufzubauen zu Schulen und Vereinen.
Mit einer Schweigeminute für die jüngst verstorbenen Ralph Hiob, Chorleiter des Kirchenchores Hüttenbusch, und Kristian Tangermann, Bürgermeister von Lilienthal, wurde die Sitzung beendet.


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