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Fehlstart bei Terminvergabe: Impf-Hotline und Website nicht erreichbar

Landkreis Osterholz (jm). Massive Probleme bei der Terminvergabe: Die Impf-Hotline des Landes Niedersachsen und das entsprechende Online-Portal haben einen ordentlichen Fehlstart hingelegt.
Bis in der Stadthalle die ersten Impfungen durchgeführt werden, dauert es wohl noch ein bisschen. Der Start der Terminvergabe am Donnerstag ist fehlgeschlagen.  Foto: stadthalle-ohz.de

Bis in der Stadthalle die ersten Impfungen durchgeführt werden, dauert es wohl noch ein bisschen. Der Start der Terminvergabe am Donnerstag ist fehlgeschlagen. Foto: stadthalle-ohz.de

Ab dem heutigen Donnerstag sollten Senior:innen über 80, die nicht in Pflegeeinrichtungen leben, Termine in den Impfzentren in Niedersachsen vereinbaren können. Für Bürger:innen aus dem Landkreis Osterholz ist aktuell weder die entsprechende Hotline noch das Online-Portal erreichbar.
Landrat Bernd Lütjen hat den unglücklichen Start der Terminvergabe am Donnerstagmorgen selbst erlebt: Der Verwaltungschef wollte einen Impftermin für eine Familienangehörige vereinbaren. Ab 8 Uhr unternahm er mehrere Versuche, die Impf-Hotline des Landes zu erreichen. Als Antwort erhielt er nur die Ansage: „Kein Anschluss unter dieser Nummer.“ Auch das Online-Portal konnte keine Abhilfe schaffen: „Dort sind im Moment nur 17 von insgesamt 55 Impfzentren in Niedersachsen aufgeführt, Osterholz-Scharmbeck ist nicht dabei“, berichtet Lütjen.
Er kennt auch die Hintergründe: „Wir als Landkreis müssen dem Land mitteilen, wie viel Impfstoff wir zur Verfügung haben, damit die Terminvergabe freigeschaltet werden kann.“ Der Haken an der Sache: Die Kreisverwaltung wartet ihrerseits noch auf die Zusage des Landes Niedersachsen, wann die nächste Lieferung ankommt. „Das Land kann auch nichts dafür, die können ja nur das weiterschicken, was bei ihnen ankommt“, sagt Lütjen. Angesichts der Lieferengpässe beim Impfstoffhersteller Biontech/Pfizer könne er jedoch nicht verstehen, warum die Landesregierung am 28. Januar als Starttermin festgehalten habe. Unverständnis äußert Lütjen auch über die Telefon-Hotline: „Da muss man doch dafür Sorge tragen, dass die Menschen eine andere Ansage bekommen, wenn die Leitungen voll sind.“
Die Kreisverwaltung gerät durch den Fehlstart ebenfalls in Verlegenheit, auch wenn sie an der Situation aktuell nichts ändern kann. „Die Leute kriegen ein Schreiben vom Landkreis und denken jetzt natürlich, wir hätten ihnen eine falsche Nummer gegeben“, sagt Lütjen. „Sie können sich nicht vorstellen, was heute Morgen bei uns im Bürgertelefon los ist.“ Statt der üblichen ein bis zwei habe man acht Leitungen für den Service bereitstellen müssen.
„Das Schlimmste ist: Das ist alles mit Ansage passiert“, ärgert sich der Landrat. „Ich bin wirklich unzufrieden, wie das angegangen wurde.“ Die Bürger:innen könnten zudem nicht wissen, wer hier den Fehler gemacht habe. „Die Leute, die den ganzen Vormittag versucht haben, dort anzurufen, werfen das alles in einen Topf, auch den Landkreis. Heute ist ein gutes Beispiel dafür, dass man ihnen das auch gar nicht verübeln kann“, so Lütjen.


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