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„Erst impfen, dann feiern!“

Osterholz-Scharmbeck (nek). Niedersachsens Ministerin für Soziales, Gesundheit und GleichstellungDaniela Behrens kam zum Bürgergespräch in die Mühle von Rönn
 
Niedersachens Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Daniela Behrens nahm die Gelegenheit zu einem Bürgergespräch an der Mühle von Rönn wahr. Von links: Jörg Monsees, Werner Schauer, Bettina Engel, Daniela Behrens und Brigitte Escherhausen.

Niedersachens Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Daniela Behrens nahm die Gelegenheit zu einem Bürgergespräch an der Mühle von Rönn wahr. Von links: Jörg Monsees, Werner Schauer, Bettina Engel, Daniela Behrens und Brigitte Escherhausen.

Seit März dieses Jahres ist Daniela Behrens Niedersachsens Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. Einen Besuch in der Kreisstadt, um sich dabei über die neue Psychiatrische Tagesklinik in der Poststraße zu informieren, nutzte die in Bokel im Cuxland wohnende Ministerin anschließend zu einem Bürgergespräch auf dem Außengelände der Mühle von Rönn.
Die Pandemie habe in den vergangenen eineinhalb Jahren Begegnungen dieser Art verhindert, daher freue sie sich besonders, jetzt wieder direkte Bürgerkontakte wahrnehmen zu können.
 
Es ist noch nicht vorbei
 
Auf die Corona-Pandemie angesprochen, warnte die Gesundheitsministerin die Gäste, „es ist noch lange nicht vorbei!“ Die Bürger:innen müssten weiterhin vorsichtig sein, aus der Pandemie gebe es nur einen Ausweg, das wäre das Impfen, sagte Behrens eindringlich. So viele Menschen wie möglich, Jung und Alt, sollten sich impfen lassen, damit im Herbst keine Situation entstehe, die verlange, dass wieder alles heruntergefahren oder geschlossen werden müsse.
In Niedersachsen käme man mit dem Impfen gut voran, lobte Behrens. 64 Prozent der Niedersachsen seinen bereits erstgeimpft, 48 Prozent der Bevölkerung habe bereits die zweite Impfung erhalten. „Bei den Zweitgeimpften müssen wir auf 75 Prozent kommen – daran müssen wir weiterarbeiten!“
Leider sei zu beobachten, dass besonders in den großen Städten in Niedersachsen die Inzidenzwerte inzwischen wieder nach oben gingen. Das schob Behrens auf die zunehmenden Feiern in Kneipen, Clubs, Discotheken und Shisha-Bars, in denen nicht auf Hygiene und Abstand geachtet würde. Leider würde da die Generation der 20- bis 30-jährigen feiern, die noch keine hohe Impfquote aufweise, bedauerte Behrens. „Dadurch infizieren sich die Leute und stecken darüber hinaus weitere Personen an“, machte Behrens deutlich.
Die Delta-Variante, die bisher gefährlichste Version des Covid-Virus, sei inzwischen in Niedersachsen zu 70 Prozent verbreitet, erläuterte Behrens. „Diese hochansteckende, noch schlimmere Lungenerkrankungen auslösende Variante wird im Herbst alle Mutanten bestimmen“, mahnte Behrens ihre Zuhörerschaft. Die Bevölkerung müsse sich an das Vorhandensein dieses Virus gewöhnen, so Behrens weiter, doch man komme damit klar, wenn sich so viel Menschen wie möglich impfen ließen.
 
„Impfstoff ohne Ende“
 
Gab es noch vor wenigen Monaten mehr Impfwillige als Impfstoff, so sei die Situation inzwischen umgekehrt: „Inzwischen haben wir Impfstoff ohne Ende. Jeder, der sich heute impfen lassen will, kann geimpft werden“, warb Behrens. Im Landkreis Osterholz seien bisher über 110000 Impfungen vorgenommen worden, hob Behrens hervor, und lobte dabei noch einmal die hervorragende Arbeit des Impfzentrums, in dem allein über 70000 Impfungen vorgenommen worden seien.
Der Bund habe jetzt allerdings beschlossen, sich zurückzuziehen und die Länder angewiesen, die Impfzentren zu schließen, sagte Behrens. In Niedersachsen wäre das am 30. September. Hier allerdings nicht ersatzlos, sondern es würden mobile Teams eingerichtet. Auf Kosten des Landes bekäme der Landkreis Osterholz die Möglichkeit, drei bis vier mobile Teams einzurichten, betonte die Ministerin. Inzwischen seien alle Bewohner:innen in den Alten- und Pflegeheimen sowie deren Betreuer:innen durchgeimpft, versicherte Behrens. Es sei wahrscheinlich, dass für die älteren Bewohner im Herbst eine dritte Impfung erforderlich würde, die dann durch die mobilen Teams erfolgen würde, so Behrens.
 
Lage in Krankenhäusern beobachten
 
Zukünftig werde man in Niedersachsen vermehrt auf die Lage in den Krankenhäusern achten, um die Gefährdungslage zu beobachten. Eine wichtige Frage lautete, ob Krankenschwestern nun nach den Corona-Erfahrungen dauerhaft mehr Geld bekämen. Dazu habe Gesundheitsminister Jens Spahn an die Arbeitgeber appelliert zu überlegen, was diese mehr für ihre Mitarbeiter tun könnten. „Je nachdem, bei welchem Arbeitgeber die Mitarbeiter im Gesundheitswesen beschäftigt seien, gab es etwas – oder auch nicht“, lautete die lakonische Antwort von Daniela Behrens.


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