Begegnungen trotz Pandemie Das neue Programm der Bildungsstätte Bredbeck wartet mit Flexibilität auf
Auch die Bildungsstätte Bredbeck hat - hoffentlich nur noch - bis zum 14. Februar geschlossen. Aber man sei trotzdem vor Ort und dabei, das Bildungsprogramm für alle Pandemie bedingten Eventualitäten zu planen, so die Leiterin der Bildungsstätte Kirsten Dallmann. Das heißt, die verschiedenen Programmpunkte so zu gestalten, dass sie auch online möglich sind. Entsprechend habe man sich dazu entschieden, im nun vorliegenden Jahrbuch lediglich einen Überblick über das gesamte Programm mit mehr als 100 Seminaren, Fortbildungen und Projekten aus den Bereichen politischer, kultureller, beruflicher, internationaler sowie der Gesundheits- und Persönlichkeitsbildung zu bieten. Ausführliche Beschreibungen der Seminare haben Dallmann und ihre Kolleg:innen auf die Homepage der Bildunsstätte verlegt. „Um flexibel auf die konkreten Gegebenheiten reagieren zu können“, so Dallmann.
Die Digitalisierung des pädagogischen Angebots sei eine „große Herausforderung“ gewesen. Nicht zuletzt deshalb, weil man versucht habe, sowohl das „bewegte Lernen“ wie den partizipativen Ansatz, den die pädagogische Arbeit der Bildungsstätte auszeichne, auch online umzusetzen. „Menschen sollen sich hier ja eigentlich begegnen und gemeinsam Lernen“, erklärt Dallmann. Zum Teil sei das aber auch mit einiger Kreativität gut gelungen. „Wir versuchten stets, analoge Momente in den digitalen Formaten unterzubringen“, so Dallmann weiter. Und letztendlich habe ihr wie ihrem Kollegen Kian Pourian die Digitalisierung des Bildungsangebots „mehr Spaß gemacht als gedacht.“
Die Arbeit der Bildungsstätte
Da die Beschreibungen der einzelnen Seminare ins Netz verlegt wurden, habe man sich im Jahrbuch mehr Platz dafür eingeräumt, die Arbeit der Bildungsstätte inhaltlich breiter darzustellen. Auch werden die Highlights aus dem letzten Jahr näher betrachtet. Hierzu zählten z. B. drei internationale Begegnungen - online. „Wir waren überrascht, was möglich ist“, so Dallmann. Auch die Aufrechterhaltung des die Berufs- und Lebenswege von von Schüler:innen orientierenden Formats „Perspektive Zukunft“ konnte online weiter geführt werden. Auch wenn viele Abstriche gemacht werden müssten, so ermöglichen die Onlineformate zumindest gebildete Strukturen und Kontakte nicht ein- bzw. abrechen zu lassen, erklärt Pourian.
Geplante Projekte
Zu den Highlights in diesem Jahr gehört z. B. das Projekt „untold stories“. Hierbei soll es darum gehen, das junge Migrant:innen die Migrationsgeschichten ihrer Eltern recherchieren. Hier gebe es viele Unklarheiten, so Pourian. Am Ende soll aus dem Projekt eine multimediale Online-Ausstellung entstehen. Das Projekt läuft vom 19. bis zum 21. März. Ein anderes größeres Projekt, das Dallmann und Pourian sehr am Herzen liegt, ist die internationale Tanz- und Theaterwerkstatt „Dekameron“ vom 15. bis zum 23. August. Das Projekt ist ausgelegt für 45 Teilnehmende aus Deutschland, Polen und der Ukraine, die gemeinsam ein Stück erarbeiten sollen. Der Name „Dekameron“ bezieht sich auf eine Sammlung von 100 Novellen von Giovanni Boccaccio aus dem 14. Jahrhundert, deren grobe Rahmenhandlung darin besteht, dass ein paar Menschen vor der Pest aufs Land fliehen.
Das Projekt soll also eine Möglichkeit sein, verschiedene Pandemieerfahrung gemeinsam künstlerisch zu verarbeiten.
Und natürlich sieht das neue Programm Fachfortbildungen für Erzieher:innen und Lehrer:innen vor.
Bekommen kann man das Jahrbuch übrigens in der Begegnungsstätte oder online über die Homepage.