Patrick Viol

Auf Probe gestellt DGB befragt Bürgermeisterkandidat:innen

Torsten Rohde (unabhängiger Kandidat), Marie Jordan (CDU) und Jörg Fanneli-Falcke (Bündnis 90/Die Grünen) stellen sich der Fragen des DGB und des Publikums.

Torsten Rohde (unabhängiger Kandidat), Marie Jordan (CDU) und Jörg Fanneli-Falcke (Bündnis 90/Die Grünen) stellen sich der Fragen des DGB und des Publikums.

Osterholz-Scharmbeck. Die Bürgermeisterkandidat:innen auf ihr Wissen und ihre Schlagfertigkeit zu testen und mehr über ihr Programm zu erfahren, das war das Ziel einer DGB-Veranstaltung mit dem Namen „Echt gerecht - deine Wahl“ auf dem Marktplatz. In mehreren Kategorien mussten sich die Kandidat:innen Fragen der Gewerkschaft und des Publikums stellen.
Ein Spielfeld, das etwas an Monopoly erinnert, war der Kern der Aktion. Reihum ging der Würfel an Jörg Fanneli-Falcke von den Grünen, CDU-Kandidatin Marie Jordan und dem derzeitigen Bürgermeister Torsten Rohde, das Ziel: Alle Fragen möglichst knapp zu beantworten, maximal zwei Minuten waren erlaubt.
Nahverkehr und Mobilität
Gleich zu Beginn wurde Marie Jordan mit einer Frage aus dem Publikum konfrontiert: Wie steht sie zu der Idee, die Eisenbahnstrecke zwischen Bremervörde und Osterholz-Scharmbeck für den regulären Nahrverkehr, also über den Moorexpress hinaus, zu reaktivieren? Klar gibt Jordan zu verstehen, dass sie hinter einer solchen Idee steht. Trotzdem müsse man sich im Bereich der Mobilität viele Standbeine suchen: „Wir müssen kreativ sein und vielfältige Möglichkeiten finden,“ so ginge es zum Beispiel um den Ausbau des Linienbusverkehrs und Konzepte rund um Anrufsammeltaxen und Bürgerbusse. Auch Torsten Rohde musste sich, ebenfalls mit Bezug auf Mobilität, einer Publikumsfrage stellen: Wie steht er zum Bau der B74neu? Auch, wenn Rohde der Frage eher ausweicht, macht er eines deutlich: Der Anspruch an die Mobilität habe sich seit Beginn der Planungen geändert, man müsse sich ernsthaft Alternativen anschauen. Ein Vorschlag Rohdes ist ein Haltepunkt der Regio-SBahn in Scharmbeckstotel, auch, wenn dafür erst die Infrastruktur geschaffen werden müsse.
Sozialer Wohnungsbau
Ein weiteres Thema, dass sich durch mehrere Fragen zog, war der Wohnungsbau in der Kreisstadt. Während Rohde die Schaffung einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft auf jeden fall prüfen wolle, spricht sich Fanneli-Falcke ohne wenn und aber klar dafür aus. „Die Bürger und der Rat müssen die Stadt selbst in der Hand haben“, so der Grünen-Politiker, hier müsse es klar um die Bedürfnisse der Bürger:innen und nicht um Kapitalinteressen gehen.
Mitbestimmung von Arbeitnehmern
Gleich zweimal wurde Marie Jordan zu ihrer Position zur Mitbestimmung von Arbeitnehmern, in Gewerkschaften und Betriebsräten, befragt. Die jetzige CDU-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat betont, dass sie aufgrund ihrer selbstständigen Tätigkeit als Rechtsanwältin im Alltag wenig davon mitbekomme, ihr eine solche Beteiligung aber grundsätzlich wichtig sei.
Eine Stadt mit Potential
Im Endeffekt sind sich alle Kandidat:innen einig: Mit dem richtigen Engagement von Politik und Bürger:innen könne viel in der Stadt bewegt werden: „Ich glaube, dass OHZ eine tolle Stadt ist und unheimlich viel Potential hat,“ man müsse dieses nur ausschöpfen.


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