

Lamstedt. In den letzten Monaten hat sich einiges getan, in der Börde Lamstedt – Grund genug, um Samtgemeindebürgermeister Frank Springer um ein Update zu bitten. „Die Situation für das in die Jahre gekommene Schwimmbad ‚Lambada‘ ist nach wie vor angespannt“, sagt Springer. „Die großen Reparaturmaßnahmen verbunden mit Badschließungen nehmen zu. Wir möchten aber weiterhin den Schulsport und Kurse für Kinder und Erwachsene anbieten sowie eine Ausbildungsstätte für die örtliche DLRG mit über 400 Mitgliedern sicherstellen. Eine Kostenschätzung für ein neues Schwimmbad mit einem max. 15 Meter langen Becken liegt derzeit bei etwa 6 Millionen Euro. Aus dem Förderungstopf des Land Niedersachsens hat die Börde Lamstedt leider keinen Zuschlag erhalten, so dass wir jetzt weiterhin auf Lösungssuche sind – denn für mich ist klar: die Börde braucht ein Bad“, verdeutlicht der Samtgemeindebürgermeister.
Ganztagsschule ab 2026
Für die Grundschulkinder soll ab 2026 eine Ganztagsbetreuung angeboten werden. Hier hat die Samtgemeinde in Austausch mit betroffenen Eltern bereits den Kontakt gesucht. Die Räumlichkeiten der Grundschule am zentralen Schulstandort in der Schützenstraße sind für alle Kinder der 1. bis 4. Klasse zu klein, aktuell gibt es noch zwei Außenstellen, die die Schüler:innen der 1. und 2. Klasse unterrichten. Diese beiden Standorte (Basbecker Berg und Armstorf) bleiben weiterhin bestehen, bis in der Schützenstraße ausreichend räumliche Kapazitäten geschaffen wurden, heißt es aus der Verwaltung.
Kinder aus den Außenstellen, die am Ganztag teilnehmen wollen, müssen zentral zur Grundschule „Schützenstraße“ nach Lamstedt gefahren werden. Die Planungskosten für einen zentralen Neubau belaufen sich derzeit auf geschätzte 1 Million Euro, ein Neubau der Dreizügigkeit in der Grundschule ermöglicht, wird mit knapp über 20 Millionen Euro kalkuliert. Die zu erwartenden Folgen dieser Kosten sind Grund- und Gewerbesteuererhöhungen, befürchtet Springer. Um die finanzielle Belastung der Bevölkerung so gering wie möglich zu halten, werden mögliche Alternativen geprüft.
Betreuung und Verpflegung
Ab 2026 steht den Schülerinnen und Schülern eine kostenfreie Betreuung in der Grundschule bis 16 Uhr zur Verfügung, wobei hier die Problematik der Verpflegung, Betreuung und Schülerbeförderung noch für Herausforderungen sorgt. Etwa 60 bis 80 Kinder wurden bereits mit Bedarf angekündigt. Eine Mittagsverpflegung wird in den Räumlichkeiten in der Bördehalle angeboten werden – der Lieferdienst des Kindergartens könnte die Verpflegung für die Grundschulkinder mit übernehmen.
Die aktuell für viele Grundschulkinder angebotene Betreuung im nahegelegenen Hort, mit flexiblen Abholzeiten, würde dann wohl mangels Nachfrage eingestellt werden – damit leider auch die bis jetzt angebotene Betreuung in den Ferien. Zur Sicherstellung der pädagogischen Betreuung über 16 Uhr hinaus und auch in den Ferien wird aktuell an einer guten Lösung in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Cuxhaven gearbeitet. „Wir wollen hier ein Pilotprojekt mit Vorzeigecharakter starten“, so Springer.
Kläranlage und Jugendparlament
Eine weitere Herausforderung ist aktuell die Situation der Kläranlage. Neu Sanieren oder Anschluss an eine andere Lösung? Hier soll eine Machbarkeitsstudie die verschiedenen Varianten durchleuchten und die für die Börde passende Version ermitteln.
Erfreulich findet Frank Springer die Gründung des Jugendparlaments. Engagierte Jugendliche aus der Börde haben sich zu Vorgesprächen mit Vertretern der Gemeinde zusammengesetzt und in Kürze werden erste offizielle Aktivitäten erwartet. Springer freut sich auf das Mitwirken der Jugend, denn damit ist die Zukunft der Börde gesichert.