Wasserretter:innen bilden sich fort

Der Lehrgang begann bereits am Freitagabend mit den ersten Praxiseinheiten. Gut ausgestattet mit Neoprenanzug und Flossen ging es für die 15 Teilnehmer:innen bei nasskaltem Wetter in die kühle Nordsee, damit auch die Rettungsschwimmer:innen mit den wechselhaften Bedingungen zurechtkommen.
Der kommende Tag versprach ein volles Programm, bei dem die Praxis deutlich im Vordergrund stand. Die nächste Herausforderung für die Rettungsschwimmer:innen waren die Voraussetzungen im Watt, denn auch dort müssen die Ehrenamtlichen Hilfe leisten. Neben vielen interessanten Informationen über das Wattenmeer, erfuhren die angehenden Wasserretter:innen wie eine Wattrettung abläuft, worauf bei diesem schwierigen Untergrund besonders zu achten ist und probierten es dann auch im schlammigen Praxistest aus. Außerdem wurde der besonders gefährliche, plötzlich auftretende Seenebel thematisiert und mit verbundenen Augen simuliert. Am Strand wurden dann verschiedene Techniken zum Überwinden der Brandung und Wellen erklärt.
Weitere Unterrichtseinheiten waren der Umgang mit dem Rettungsbrett, dem Rettungskajak sowie dem Gurtretter. Des Weiteren wurde die Rettung eines Verletzten mit dem Spineboard aus dem Wasser geübt. Am Abend wartete auf die Teilnehmer:innen ein besonderes Highlight. Nach Anbruch der Dunkelheit machte sich die Gruppe auf den Weg ins Nationalpark-Haus Wittbülten. Als Meeresbiologe konnte der Leiter des Seminars, Dr. Jürgen Laudien, nicht nur für den Wasserrettungsdienst wichtige Dinge wie die verschiedenen Strömungen und Ebbe und Flut erklären, sondern auch allerlei Wissenswertes über das Wattenmeer, die Nordsee und deren Bewohner erzählen.
Theorie und Praxis
Mit Anschauungsmaterial wurde ein gesamter Strandabschnitt samt Wachstation aufgebaut, sodass jedem eine Rolle als Wachleiter:in, Rettungsschwimmer:in oder hilfsbedürftigen Tourist:in zugeteilt wurde. Ein Teil dieser zuerst nur theoretischen Simulation war eine Suchkette, welche nachfolgend im praktischen Teil mit der gesamten Mannschaft in der kalten Nordsee ausprobiert wurde. Den Abschluss des Lehrgangs bildete eine Einsatzübung, bei der einige der am Wochenende gelernten Lektionen abgefragt wurden sowie eine schriftliche Prüfung. Erfreulicherweise konnte Dr. Laudien allen Teilnehmer:innen ihre Urkunde aushändigen.