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Mehr Tempo bei Bauanträgen

Landkreis Rotenburg (eb). Das Bauamt konzentriert die Erreichbarkeit für die Bürger:innen und will das Personal verstärken, um Bauanträge künftig schneller bearbeiten zu können.
Landrat Marco Prietz plant konkrete Veränderungen.

Landrat Marco Prietz plant konkrete Veränderungen.

Das Bauamt des Landkreises steht immer wieder in der Kritik. Die Bearbeitungszeit werde von vielen oft als zu lang empfunden. Auch aus Sicht der Verantwortlichen im Kreishaus ist eine Verbesserung der Lage dringend erforderlich. Der Landkreis leitet deshalb Veränderungen im Wege eines Maßnahmenpakets ein, das sowohl eine Verstärkung durch zusätzliches Personal, eine frühzeitigere Nachbesetzung von Stellen, aber auch organisatorische Veränderungen umfasst.
Ein erster Schritt ist jetzt die Konzentration der telefonischen Erreichbarkeit auf die Öffnungszeiten der Verwaltung. So gewinnen die Mitarbeiter:innen Zeit, um ohne Ablenkung von außen die bestehende große Menge an Anträge abzuarbeiten. Das Bauamt ist an beiden Standorten montags und freitags von 8 bis 12 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 8 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr telefonisch erreichbar. Außerhalb dieser Zeiten können die Mitarbeiter:innen des Bauamtes per E-Mail kontaktiert werden.
„Die aktuelle Situation im Bauamt ist nicht zufriedenstellend und entspricht nicht den Erwartungen, die unsere Kunden zurecht an die Kreisverwaltung stellen“, sagt Landrat Marco Prietz. „Wir arbeiten deshalb intensiv an konkreten Lösungen.“ Ein wichtiger Zwischenschritt ist in den Augen von Prietz auch die Wiederbesetzung der Amtsleitung des Bauamtes, die zum 1. April 2022 nach rund einem Jahr Vakanz erfolgt. Darüber hinaus bereite die Kreisverwaltung mit Hochdruck die Einführung elektronischer Baugenehmigungsverfahren vor, um anhand digitaler, schlanker Prozesse zu einer Vereinfachung der Verfahren zu gelangen.
 
Lange Bearbeitungszeiten haben vielfältige Gründe
 
Zu den aktuell recht langen Bearbeitungszeiten im Bauamt hätten viele Faktoren beigetragen. So musste das Amt in den letzten Jahren eine große Zahl an altersbedingten Abgängen verkraften, während parallel die Antragszahlen aufgrund des allgemeinen Baubooms stark gewachsen sind. Gleichzeit gestaltet sich die Suche nach neuen Fachkräften im Bereich Ingenieurswesen sehr schwierig. Stellen mussten oft mehrmals ausgeschrieben werden.
Dazu sind in den letzten Jahren die Baugenehmigungsverfahren zunehmend komplexer geworden, immer mehr Unterlagen werden vonseiten des Gesetzgebers gefordert. Anträge werden häufig nicht vollständig eingereicht, sodass diese nicht bearbeitet werden können. Auch Einwendungen von Dritten zu Bauvorhaben nehmen zu und erfordern eine intensive Auseinandersetzung mit der Rechtsprechung der Verwaltungsgerichte. Alle Entwicklungen in Summe haben zu einer hohen Bearbeitungsdauer geführt, die nun schrittweise abgesenkt werden soll.


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