Keine Erholung für Wälder
Die Absterberate ist im Gegensatz zum Vorjahr zwar gesunken, doch auch sie übersteigt den langjährigen Mittelwert. Das geht aus dem Waldzustandsbericht für das Jahr 2021 hervor.
„Der Waldzustandsbericht steht immer noch im Zeichen der Auswirkungen der Wetterextreme auf unseren niedersächsischen Wald. Obwohl die Bäume gegenüber den Vorjahren besser mit Wasser versorgt waren, sind die Schäden 2021 weiterhin hoch“, sagt Forstministerin Barbara Otte-Kinast.
40.000 Hektar Freiflächen entstanden
Mit Sturmschäden, Trockenstress und Insektenbefall setzte 2018 eine Entwicklung der Schäden in den Wäldern ein, wie sie seit Jahrzehnten nicht beobachtet wurde. Insbesondere die hohen Absterbe- und Ausfallraten der Fichte machen die Dimensionen der Schäden deutlich. Insgesamt sind etwa 40.000 Hektar Freiflächen entstanden – nahezu ausschließlich ehemalige Fichtenbestände. Die mittlere Kronenverlichtung der Waldbäume in Niedersachsen befindet sich seit drei Jahren auf dem höchsten Niveau in der Zeitreihe seit 1984.
„Diese Entwicklungen machen deutlich, wie sehr der Wald unter den Folgen des Klimawandels leidet. Gleichzeitig leisten Waldökosysteme einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz. Sie speichern Kohlenstoff, nehmen Niederschläge auf und kühlen ihre Umgebung. Die Anpassung der Wälder an den Klimawandel und die nachhaltige Sicherung der Waldfunktionen stellen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe dar“, so die Forstministerin.
Man werde den Wald als Klimaschützer, als Ökosystem, als Naherholungsraum, als Wirtschaftsfaktor und auch als wichtigen Bestandteil unserer Landeskultur stabilisieren und erhalten, so Otte-Kinast. Da sei es naheliegend, dass die Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) die anwendungsorientierte Forschung in diesen Kernthemen verstärke. Man werde in den nächsten Jahren 2 Millionen Euro zusätzliche Mittel in die Klimafolgenforschung geben.