Seitenlogo
uml

"Ich muss gar nichts - nur aufs Klo"

Iselersheim (uml). Agrarmanagerin Svenja Pein hielt auf einer gut besuchten Landfrauen-Versammlung einen spannenden Vortrag zum Thema Selbstfürsorge.
Svenja Pein nahm die LandFrauen mit auf die Reise „Denk an Dich – ich muss gar nichts, nur auf´s Klo“.

Svenja Pein nahm die LandFrauen mit auf die Reise „Denk an Dich – ich muss gar nichts, nur auf´s Klo“.

Bild: Uml

Ein Schritt zurück in die Normalität, das wünschen sich viele. Und so war es nicht verwunderlich, dass der Vortrag von Svenja Pein „Denk an Dich – ich muss gar nichts – nur aufs Klo“ sehr gut besucht war. Die Vorsitzende der Bremervörder LandFrauen, Andrea Burfeind, konnte neben den Ehrenvorsitzenden Margret Pape und Margret Börger auch eine LandFrauen-Abordnung aus Gnarrenburg und Lilienthal im Gasthaus Pülsch in Iselersheim begrüßen.
„Stürmische Zeiten liegen hinter uns – nach Corona hat uns nun auch das Kriegsgeschehen in der Ukraine schwer getroffen. Dafür sammeln wir am Ausgang später eine freiwillige Spende, die dann vom NLV direkt an die Betroffenen weitergeleitet wird“, so die Vorsitzende.
Für den ersten Vortrag des Jahres hatten die LandFrauen sich das Thema „Ich muss gar nichts, nur auf´s Klo“ von und mit Svenja Pein ausgesucht. Die studierte Agrarmanagerin hatte auf ihrem beruflichen Weg im In- und Ausland viel Stress und litt zum Teil an Überforderung, was sie dazu ermutigte sich mehr mit einem gesünderen Leben, Achtsamkeit, Entspannung und Bewegung zu beschäftigen und sich inzwischen für ein Fernstudium zur Psychologie einschrieb.
 
Ständige Reizüberflutung
 
„Unser heutiges Leben besteht aus permanentem Input - viele Reize in allen Bereichen überfordern unser Arbeitsgedächtnis, das sich nicht mehr regenerieren kann“, sagt die Schleswig-Holsteinerin. Jede Frau müsse verschiedene Rollen erfüllen: Job, Familie, Ehrenamt, Entscheidungsträgerin, Pflegefachkraft rund um die Uhr und evtl. noch Schulden bewerkstelligen. Das Gehirn komme nie zur Ruhe – die Folge: Körper und Seele leiden.
Die Evolution habe eine Art „Notfallprogramm“ erschaffen: Der Sympathikus wird unter Stress aktiv und setzt verschiedene Rettungsaktionen für den Körper in Gang, sozusagen den Fluchtinstinkt vor dem Säbelzahntiger. Damit der Körper genug Energie für die „Flucht“ bzw. Stress-Arbeit hat, werde die Verdauung runter gefahren, der Körper verspanne sich und das Herz-Kreislaufsystem spiele verrückt.
 
Das eigene Selbstwertgefühl stärken
 
Der Parasympathikus hingegen wird bei Entspannung – oder wenn keine Gefahr mehr droht - aktiv und sorgt für die Regeneration. Aber, wenn der Körper nicht mehr in die Entspannung geht, dann findet keine Regeneration mehr statt. Das Zauberwort heißt „Achtsamkeit“, so Pein. Einfach wahrnehmen und annehmen, was gerade sei, ohne es zu bewerten. Das sei nicht einfach, sagt die Rednerin, aber man könne es lernen. Auch die Sichtweise sollte jede für sich überdenken. Nicht sich selbst kritisieren, sondern loben, sich nicht mit andern vergleichen oder den Perfektionismus anstreben, sondern das eigene Selbstwertgefühl stärken. Niemand müsse etwas tun, sondern könne auch mal Nein sagen. Und warum etwas aushalten, wenn man sich auch von Unangenehmen trennen oder eine ungeliebte Situation verlassen könne. Statt 100 WhatsApp-Nachrichten zu schicken, könnte man auch einfach einmal anrufen und statt immer nur zu meckern auch mal dankbar sein, für das, was gut sei. „Ein NEIN zu einem anderen ist ein JA zu sich selbst“, sagt Pein.
 
Regelmäßig Pausen machen
 
Sie empfiehlt, regelmäßig Pausen zu machen, Ausdauersport, Yoga, barfuß gehen, Schönheit sehen und erleben und sich an kleinen Dingen des Lebens erfreuen. Ein Dankbarkeits-Tagebuch am Abend geführt, könne den Tag mit einem positiven Gefühl enden lassen.


UNTERNEHMEN DER REGION