Alte Handwerkskunst
Beverstedt. Offizielle Reden stehen am 3. Oktober, dem traditionellen Kartoffeltag beim Heimathaus Wachholz, in der Regel nicht auf der Tagesordnung. In diesem Jahr gab es aber anlässlich der Übergabe des neuen Reetdaches eine kleine Feierstunde.
Im Juni hatte die Sanierung des Daches begonnen. Finanziert wurde es überwiegend mit Fördermitteln. Zahlreiche Besucher bewunderten während der Veranstaltung die alte Handwerkskunst. Dachdeckermeister Andreas Onken berichtet, dass alle Arbeiten mit dem Denkmalschutz abgestimmt wurden. Es darf nur hochwertiges Reet verwendet werden. Noch glänzt es goldfarben in der Sonne. Wind und Wetter werden im Laufe der nächsten Monate für einen Farbwechsel sorgen. „Das gehört dazu“, sagt Onken. Er blickt zufrieden und positiv in die Zukunft. Das neue Dach hat gute Chancen, dass es dem Heimathaus für 50 bis 60 Jahre erhalten bleibt.
Richtige Fördertöpfe und Sponsoren gefunden
Wenn sich eine Gemeinde, die finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, ein solches Projekt leistet, müssen die richtigen Fördertöpfe und Sponsoren gefunden werden. Gemeinde und Heimatverein haben seinerzeit entschieden, einen sogenannten LEADER-Antrag aus dem EU-Programm zu stellen, das die Entwicklung des Ländlichen Raumes unterstützt.
Die Kosten für die Dachsanierung mit Blitzschutz beliefen sich auf etwas über 217.000 Euro. Durch EU-Fördermittel in Höhe von rund 133.000 Euro und großzügige Zustiftungen und Spenden reduzierte sich der Eigenanteil der Gemeinde Beverstedt deutlich. „Ohne deren großzügige Unterstützung und das Einwerben von Spenden, wäre so ein Projekt nicht möglich gewesen‘‘, betonte Dieckmann und bedankte sich bei den Sponsoren, Spendern, seinen Kollegen aus dem Rathaus, dem Betreuerehepaar Ehleiter und der Dachdeckerei Onken, die eine Top Arbeit gemacht haben. „Erst dadurch ist es möglich, ein so wichtiges Kulturgut in der Gemeinde Beverstedt zu er halten und mit Leben zu füllen.“
Backteam sorgt für Butterkuchen
Bereits vor den offiziellen Feierlichkeiten war das Helferteam seit fünf Uhr morgens auf den Beinen. In der Backstube wurden 40 Bleche Butterkuchen vorbereitet. Vorher musste der Steinbackofen von den Heizern auf die richte Betriebstemperatur gebracht werden. Für die leckeren Pellkartoffeln aus dem alten Manteltopf war Timo Gerkens zuständig. Wie in alten Zeiten gab es Pommes aus der Tüte. Anne Candler hatte Besuch aus Bayern dabei, denen der leckere Butterkuchen besonders gut schmeckte. Bei den herbstlichen Temperaturen hätten sich einige Besucher gerne mit einer kräftigen Kartoffelsuppe aufgewärmt. Trotzdem kommen sie gerne im nächsten Jahr am 3. Oktober wieder, denn der Kartoffeltag ist bei den Besuchern in der Region sehr beliebt.
Starke Wirtschaftsregion
Bauarbeiten auf der B 74
