Andreas Klüh

Von Jugendlichen für Jugendliche

In Lilienthal wurde ein neuer Ort für Jugendliche und junge Erwachsene zum Treffen und Austausch geschaffen.

Lilienthal. Das Konventshaus in Lilienthal hat ein neues Wohnzimmer. Eine Gruppe junger Menschen schuf aus einem eher schlichten Raum einen Ort, der Jugendlichen in Zukunft als Treffpunkt dienen soll.

Entstanden ist die Idee für „Lilis Wohnzimmer“ bei einem Workshop im Frühjahr 2024 anlässlich des Projekts „JENK - Junges Engagement in nachhaltigen Kommunen“. Mit einer kleinen Feierstunde und dem ersten offenen Bar-Abend startete das Organisationsteam gemeinsam mit Freunden und Gästen die Eröffnung. Anna von Berg, eine der Organisatorinnen, brachte es auf den Punkt: „Ein Traum ist Wirklichkeit geworden, dank all der Leute, die uns hier unterstützt haben. Ich freue mich riesig, dass ihr alle heute gekommen seid, um euch das Ergebnis anzuschauen.“ Bürgermeister Kim Fürwentsches meinte: „Ich finde, dass ist ein total tolles Projekt, wo ihr mit viel Eigeninitiative etwas auf die Beine gestellt habt.“

 

Eigeninitiative und Kooperationen

Nachdem sich die jungen Leute zu einem Kulturkollektiv gefunden hatten und die Pläne für den neuen Treffpunkt „Lilis Wohnzimmer“ fertig waren, ging es an die Arbeit. Mit Unterstützung, unter anderem durch Regine Moll von der Freiwilligenagentur, renovierte die Gruppe im Alter von 12 bis 25 Jahren in vielen Arbeitsstunden einen großen Raum im Konventshaus und zauberte daraus einen gemütlichen Aufenthaltsort mit auberginefarbenen Wänden und einem grünen Sofa. Darauf thront als imposantes Maskottchen ein großer brauner Plüschbär. Eine Bar wurde gebaut und Grünpflanzen eingekauft. Die Bertelsmann Stiftung fördert das Projekts mit 20.000 Euro, aufgeteilt auf zwei Jahre. Ein großes Dankeschön ging von den Jugendlichen am Eröffnungsnachmittag an die Sponsorenfirmen „Hardys“ und „Müller Licht“ aus Lilienthal.

Nach den Vorstellungen des Kulturkollektivs soll „Lilis Wohnzimmer“ als ein „Safe-Space“ dienen, in dem sich jeder willkommen fühlen darf, Begegnungen und Austausch zwischen verschiedenen Gruppen gefördert und ein Raum für Kreativität, Bildung und politische Diskussionen sein soll. Geplant ist, dass sich die Organisatoren an jedem ersten Dienstag im Monat um 18 Uhr treffen und an jedem dritten Donnerstag eines Monats um 18.30 Uhr ein politischer Abend stattfinden soll. Dazu will man offene Bar-Abende und regelmäßige Café-Tage anbieten.

 

Selbstverwaltung

Das Besondere an diesem Jugend-Kulturzentrum ist, dass es weitgehend von den Jugendlichen und jungen Erwachsenen selbst verwaltet werden soll. Die Schirmherrschaft übernimmt der Verein „Freiwilligen-Agentur Lilienthal e.V.“, der als juristische und haftende Instanz fungiert. Wichtige Entscheidungen sollen in einem Plenum gemeinsam beschlossen werden und somit die Verwaltung des Projekts basisdemokratisch organisiert und auf viele Schultern verteilt werden. Das große Ziel soll sein, eine nachhaltige Organisationsstruktur zu schaffen, die es ermöglicht, das Kulturzentrum dauerhaft als lebendigen und selbstbestimmten Raum für junge Menschen zu etablieren.

Die Eröffnungsveranstaltung von „Lilis Wohnzimmer“ endete mit einem Bar-Abend erst am frühen Morgen des nächsten Tages. Musikalisch begleitet wurde das Event von der Band ARS TURBAE. Die drei jungen Musiker Till Kraushaar, Carl Teichert und Leon Lübken begeisterten die Gäste mit modern interpretierter Rockmusik.


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