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Wohlfahrt begrüßt Strategie

Die Freie Wohlfahrtspflege lobt Niedersachsens neue Ehrenamtsstrategie als wichtigen Schritt - mahnt aber, dass ohne klare Fristen, Finanzierung und Tempo die guten Ansätze wirkungslos verpuffen könnten.

 

Niedersachsen. Die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (LAG FW) begrüßt die vom Kabinett verabschiedete Niedersächsische Strategie für Engagement und Ehrenamt und fordert Tempo bei der Umsetzung. Maßnahmen seien benannt, aber ohne verbindlichen Zeitrahmen, heißt es in einer Pressemitteilung.

 

Zentrale Handlungsfelder benannt

Mit der Strategie rücke das Ehrenamt erstmals systematisch in den Fokus der Landespolitik. Genannt werden Handlungsfelder wie hybrides Engagement, Prävention von Einsamkeit, Bürokratieabbau, Digitalisierung sowie der Abbau von Zugangshürden - etwa bei Inklusion, Sprache oder Alter. Diese Schwerpunkte zeigen, dass die Landesregierung die Breite und Komplexität des Engagements erst nehmen, so die LAG FW.

Kerstin Tack, Vorsitzende der LAG FW, erinnert an die lange eingeforderte Umsetzung der Empfehlungen der Enquetekommission Ehrenamt: „Wir haben die Umsetzung lange gefordert - nun ist es gut, dass das Kabinett reagiert und das Ehrenamt als tragende Säule unserer Gesellschaft in den Mittelpunkt stellt.“ Zugleich bleibt für sie das Ergebnis hinter den Erwartungen zurück: „Zwar sind die Maßnahmen klar benannt, doch es fehlt an einem verbindlichen Zeitrahmen, um die ambitionierten Ziele rasch und wirksam umzusetzen“, so Tack.

 

Koordinierungsstelle in der Staatskanzlei

Positiv bewertet die LAG FW die geplante Koordinierungsstelle für Ehrenamt und Engagement in der Staatskanzlei. Eine zentrale Anlaufstelle könne Themen bündeln, Doppelstrukturen vermeiden und den Austausch zwischen Landesressorts, Kommunen und Zivilgesellschaft stärken - entscheiden sei, dass die Stelle „rasch mit Leben gefüllt“ werde.

 

Kleinstförderung und Generationenwechsel

Ebenso begrüßt wird eine Kleinstförderung für freiwilliges Engagement. Unbürokratische Unterstützung sei für viele vereine und Initiativen überlebenswichtig - gerade im generationellen Übergang und angesichts der digitalen Transformation. Wenn die Babyboomer in den Ruhestand eintreten und sich Kommunikationsformen ändern, brauche es flexible, leicht zugängliche Hilfen, um Strukturen neu aufzustellen. Die LAG FW erwartet daher eine „rasche und praxistaugliche Umsetzung“ der angekündigten Instrumente.

Offene Finanzierung

Kritik übt die LAG FW daran, dass Mittel für Mikroförderungen und für den Ausbau digitaler Qualifizierungen bislang nicht konkret beziffert seien. Offen bleibe zudem, wie die Stärkung der Freiwilligenagenturen vor Ort zügig und flächendeckend erfolgen solle - hier brauche es klare Zusagen. „Wir erwarten, dass das Land jetzt zügig mit konkreten Maßnahmen und verlässlichen Zeitplänen seine Strategie lebendig werden lässt. Nur so kann das Ehrenamt die Unterstützung erhalten, die es angesichts gesellschaftlicher Herausforderungen dringend braucht“, sagt Tack.


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