Weihnachtsausstellung

1884 entdeckte Fritz Mackensen das einsam inmitten des Teufelsmoores gelegene Bauerndorf Worpswede für sich und seine Kunst. Fünf Jahre später gelang es ihm dann, auch die Studienkollegen Otto Modersohn und Hans am Ende zu einem Besuch zu bewegen, und im Herbst desselben Jahres entschlossen sich die Drei, für immer dort zu bleiben. Die Künstlerkolonie war gegründet, Heinrich Vogeler und Fritz Overbeck folgten ihnen, und bald wurde das Dorf zur Berühmtheit. Ausstellungen im In- und Ausland folgten, und immer noch hat der Ort seine Anziehungskraft nicht verloren.

Nach all diesen Jahren, sollte man meinen, sei das Leben und die Kunst der Gründergeneration gründlichst aufgearbeitet und dokumentiert worden und Entdeckungen kaum noch möglich sein. Doch erfreulicherweise ist dem nicht so - dem Worpsweder Galeristen Wilfried Cohrs gelingt es immer wieder, bislang unbekannte und nie gezeigte Stücke zu präsentieren. Fritz Mackensens „Junge Bäuerin mit weißer Schute“ aus den Jahren um 1895 gehört dazu. Neben einer großen Zeichnung von Otto Modersohn von außerordentlichem Stimmungsgehalt verdient die Präsentation von zwei Fassungen der berühmten Paula-Modersohn-Büste von Clara Rilke-Westhoff Aufmerksamkeit: dem von der Künstlerin selbst gezogenen und ziselierten Originalgips und einer späteren Bronzefassung – eine Gegenüberstellung von musealer Bedeutung.

Die lichten, hohen Räume der spätklassizistischen Villa, die 1875 gleich unterhalb der Worpsweder Kirche errichtet wurde und in der die Galerie Cohrs-Zirus seit über 40 Jahren ihre Ausstellungen veranstaltet, sind den gezeigten Bildern ein adäquater Rahmen.

Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag 11 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung.