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Strafbare Inhalte in WhatsApp-Gruppen an Schulen

Landkreis. Laut Polizei häufen sich derzeit an Schulen Fälle, in denen Kinder strafbare Inhalte per WhatsApp untereinander teilen. Der Kreiselternrat möchte sich mit dem Thema beschäftigen.
Laut Polizei häufen sich aktuell Fälle an Schulen, in denen Kinder strafbare Inhalte per WhatsApp untereinander teilen. Kinderpornografische Inhalte, Hakenkreuze und Gewaltdarstellungen seien im Umlauf.  Foto: AdobeStock

Laut Polizei häufen sich aktuell Fälle an Schulen, in denen Kinder strafbare Inhalte per WhatsApp untereinander teilen. Kinderpornografische Inhalte, Hakenkreuze und Gewaltdarstellungen seien im Umlauf. Foto: AdobeStock

Landkreis. In einem Brief an alle Eltern der weiterführenden Schulen in den Landkreisen Verden und Osterholz warnt die Polizei vor der Verbreitung von strafbaren Inhalten per Smartphone. An einigen Schulen seien pornografische, kinderpornografische und extremistische Medien im Umlauf. Der Kreiselternrat Osterholz möchte sich in seiner nächsten Sitzung am 25. Februar mit dem Thema auseinandersetzen.
Unter Fünft- und Sechstklässlern in den Landkreisen Osterholz und Verden seien pornografische Inhalte, die Darstellung eines sexuellen Missbrauchs an einem Kind, Bilder von Hakenkreuzen und Szenen eines Amoklaufs per WhatsApp verschickt worden, schreibt Helge Cassens in einem Brief an die Eltern, der am 17. Februar verschickt wurde. Diese Inhalte erfüllen nicht nur verschiedene Straftatbestände - bei Kinderpornografie ist bereits der Besitz strafbar -, sondern können auch verstörend wirken, so der Beauftrage für Jugendsachen im Präventionsteam der Polizeiinspektion Verden/Osterholz.
„Wenn Kinder mit derart belastenden Bildern, Videos oder Texten konfrontiert werden, können sie durch das Gesehene traumatisiert zu werden. Darüber hinaus haben Kinder oft nicht das Gespür dafür, wie sie mit den belastenden Inhalten umgehen sollen. Anstatt sich vertrauensvoll an die Eltern oder Lehrer zu wenden, leiten sie die Bilder und Videos oft einfach weiter“ erklärt Cassens. „Die Erfahrung zeigt, dass es nach Beginn der fünften Klasse nicht lange dauert, bis die ersten Whatsapp-Gruppen eingerichtet werden. Die positiven Möglichkeiten von Whatsapp und anderen Messengern sind vielfältig, sie grundsätzlich zu verteufeln wäre unangebracht“, heißt es in dem Schreiben weiter.
Eltern müssen aufklären
Die Polizei registriere zur Zeit jedoch eine Häufung von Fällen, in denen Kinder verstörende Inhalte untereinander teilten. „Daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass Ihr Kind in naher Zukunft ebenfalls derartige Inhalte erhalten wird“, warnt Cassens.
Eltern rät er, die Kinder über problematische Inhalte und mögliche rechtliche Konsequenzen aufzuklären, sobald sie ein Smartphone bekommen: „Wir können unsere Kinder nicht zu 100 Prozent vor allen Gefahren und Risiken im Medienalltag schützen. Als Präventionsbeauftragter der Polizei bitte ich Sie allerdings dringend darum, dass Sie Ihre Verantwortung wahrnehmen und Ihre Kinder vor Aushändigung eines Smartphones über diese Phänomene deutlich und offen aufklären.“ Mit einer Ansprache sei es aber nicht getan, vielmehr sei es Aufgabe der Eltern, ihre Kinder fortlaufend in der digitalen Welt zu begleiten. „Dabei sollten Kinder das Gefühl haben, sich mit Fragen und Problemen vertrauensvoll an ihre Eltern wenden zu können, ohne sofort eine Strafe befürchten zu müssen.“ Eltern, die strafbare Medien auf dem Handy ihrer Kinder finden, sollten die Inhalte auf keinen Fall zu Beweisszwecken an ihr eigenes Handy, die Schule oder die Polizei weiterleiten - denn damit machen sie sich selbst strafbar. Besser sei es, Screenshots zu machen, den Sachverhalt der Schule zu melden und bei der Polizei eine Anzeige zu erstatten.
Kreiselternrat lädt zu öffentlicher Sitzung
„Die digitalen Medien und somit das Smartphone sind aus dem Lebensalltag unserer Kinder nicht mehr wegzudenken. Die aktuelle Diskussion und Umsetzung des sogenannten Digitalpaktes in den Schulen wird die Nutzung eher noch ausweiten. Dabei muss der Schutz unserer Kinder vor diesen und anderen Gefahren aus der Nutzung mitdiskutiert und -gedacht werden“, sagt Rikus Winsenborg, Vorsitzender des Kreiselternrates Osterholz. Der Kreiselternrat habe beschlossen, sich des offensichtlich sehr aktuellen Themas in seiner nächsten Sitzung anzunehmen, so Winsenborg weiter. Zu diesem Zweck habe man einen Vertreter des Polizei-Präventionsteams am Dienstag, 25. Februar um 18 Uhr ins Kreishaus eingeladen. „Alle Interessierten sind herzlich eingeladen“, sagt Winsenborg.


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