Stadtwerke investieren 275.000 Euro - Blockheizkraftwerk auf Kläranlage erzeugt Strom und Wärme
Osterholz-Scharmbeck (eb). Strom und Wärme aus dem Betrieb der Kläranlage in Lintel sind seit über zwölf Jahren eine Selbstverständlichkeit. Das Blockheizkraftwerk (BHKW) trägt zur Schonung der Umwelt und zu einem wirtschaftlicheren Betrieb bei. Im Sinne der Energiewende wird damit die dezentrale Erzeugung gefördert.
Jetzt haben die Osterholzer Stadtwerke weitere 275.000 Euro in die Anlage investiert. Im Betrieb sind zwei Module mit jeweils 50 Kilowatt elektrischer Leistung. Es handelt sich hierbei um zwei umgebaute Gasmotoren, die auf den Betrieb mit Klärgasen optimiert wurden. Das BHKW ist ein „Dauerläufer“ und rund um die Uhr im Einsatz. Damit steigen die Strom- und Wärmeerzeugung sowie die Wirtschaftlichkeit weiter an.
Täglich fallen auf der Kläranlage im Faulturm etwa 1.000 Kubikmeter Methangas an. Dies sei der Treibstoff für die beiden Blockheizkraftwerke (BHKW), erklärt Michael Lammertz. Der Versorgungs-Ingenieur ist ein Fachmann für diese Technologie, mit der er bereits seit 25 Jahren beruflich verbunden ist.
Die Osterholzer Stadtwerke betreiben insgesamt zehn BHKWs und versorgen damit Schulen, Bäder und private Verbraucher an insgesamt sieben Standorten des regionalen Energieversorgers. Die Technologie ist ein wesentlicher Bestandteil für den Erfolg der Energiewende und die Energie wird dort erzeugt, wo sie auch verbraucht wird.
Für den Betrieb einer Kläranlage mit vielen Pumpen und Rührwerken ist ein hoher Stromverbrauch erforderlich. Die beiden BHKWs produzieren im Jahr rund 650.000 Kilowattstunden (kWh) Strom, dies entspricht etwa dem Bedarf von rund 150 Vier-Personen-Haushalten. Durch den Betrieb der Motoren entstehen auch rund eine Million Kilowattstunden Wärme. Die erzeugte Wärme wird zur Beheizung des Faulturms und der Betriebsgebäude genutzt und soll langfristig auch zur Trocknung von Klärschlamm eingesetzt werden. Mit dem Neubau der Anlage wurde auch eine Klärgasreinigung nachgerüstet, was der Langzeitstandfestigkeit der BHKW-Module zugutekommt. Zukünftig arbeiten die Osterholzer Stadtwerke an der weiteren Optimierung der Steuerung, um so die Klärgasausbeute zu erhöhen.