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Eva Kairies

Peter Göbel veröffentlicht seinen ersten Roman „Traumgänger“

Osterholz-Scharmbeck (ek). Mit "Traumgänger" veröffentlicht Peter Göbel seinen ersten Roman, der zu einem großen Teil in der Kreisstadt spielt.
Autor Peter Göbel in der Lindenstraße, wo er die Osterholz-Scharmbecker Figur des Claas Wenken in seinem Roman „Traumgänger“ wohnen lässt.  Foto: ek

Autor Peter Göbel in der Lindenstraße, wo er die Osterholz-Scharmbecker Figur des Claas Wenken in seinem Roman „Traumgänger“ wohnen lässt. Foto: ek

In der Lindenstraße lässt der Autor Peter Göbel seinen Protagonisten Claas Wenken wohnen. In der Lindenstraße trifft auch der ANZEIGER den Autor, um mit ihm ein paar Schritte durch den Park zu gehen und etwas über seinen Ende November 2020 im Eigenverlag veröffentlichten Roman „Traumgänger“ zu erfahren.
Seit 2007 wohnt Peter Göbel, von Haus aus Bank- und zurzeit Versicherungsangestellter, in der Kreisstadt. „Beruflich ging es für mich aus dem Münsterland in den Norden – die Richtung habe ich mir ausgesucht. Osterholz-Scharmbeck lag für mich und meine Familie genau richtig.“ Mit Frau, vier Kindern und fünf Hunden lebt Peter Göbel nun in der Stadt, wo er seinen ersten veröffentlichten Roman verortet hat. „Als ich das Buch anlegte, habe ich mich für die Orte entschieden, über die ich am meisten Kenntnis habe. Da braucht man dann nicht so gewaltig recherchieren. Das ist zum einen das nordrheinwestfälische Greven, und zum anderen eben Osterholz-Scharmbeck.“
 
Traumgänger
 
„Traumgänger“ nannte Göbel die Geschichte zweier sich fremder Männer, die auf eine magische Weise miteinander verbunden sind. Beide beginnen, das Leben des jeweils anderen zu träumen, so lebhaft und realistisch, dass sie sich beide unabhängig voneinander auf den Weg machen, diese verstörenden und belastenden Träume zu ergründen. Das ist auch das, was Peter Göbel interessiert: „Träume, Nahtoderfahrung, Zeitreisen, aber nicht so im Fantasy-Sinne“, beschreibt er seine Buchvorlieben. Er ist eine Leseratte, liest im Schnitt ein Buch pro Woche, das letzte ist das Sachbuch von Maja Göpel „Unsere Welt neu denken“.
Mit den Händen in den Manteltaschen und unter seiner wohl unverzichtbaren Schiebermütze geht der ruhige Mann mit mir den Weg zum Parkeingang wieder zurück und erinnert sich an seine Schreibanfänge: „Mit 13 Jahren habe ich einige Kurzgeschichten verfasst. Mit 14 schenkten mir meine Eltern eine mechanische Schreibmaschine“, die fortan im Göbel’schen Elternhaus notorisch klapperte. Doch vergeistigt und zurückgezogen war der junge Peter Göbel nicht. „Eher wild und Partylöwe“, beschreibt er sich, dessen weitere große Leidenschaft neben Geschichten und Fantasie der Fußball ist. „Man muss als Autor kein bestimmter Menschentyp sein.“
 
„Schreiben ist wie Urlaub“
 
Das Abitur bestand er glänzend in den „Laberfächern“, doch Physik, sein Leistungsfach, zu studieren, das erlaubte ihm sein Vater zunächst nicht. „Erst lernen!“, und so fand er in der Finanz- und Bankenwelt seine Aufgabe im kommunikativen Bereich und später auch mit einem BWL-Studium untermauert. „Schreiben“, sagt Peter Göbel heute, „ist für mich wie Urlaub.“ Vier bis fünf Monate dauere es, bis eine Geschichte mit Romanlänge für ihn zu Ende erzählt sei. Mit seiner Frau Steffi könne er über die Verläufe seiner Geschichten sprechen. „Sie hat die ‘Traumgänger‘-Manuskripte als erste gelesen und viel hinterfragt. Da hat sie einiges mitentwickelt.“ Seine vier Kinder, mittlerweile 14 bis 25 Jahre alt, sind stolz auf den Vater, die Jüngste hat ihn gerade zur Veröffentlichung nach Greven begleitet.
Wir verlassen den Park und spazieren über den Marktplatz. „Es ist schon ein beglückendes, aber auch beängstigendes Gefühl, ein Buch zu veröffentlichen. Ich habe es jetzt so oft gelesen und finde immer wieder etwas, das ich ändern könnte. Aber das Buch ist von einem Menschen für Menschen geschrieben worden – so ist es nun mal. Klar hat man auch Angst vor Kritik, aber ich habe das erste Mal in meinem 53-jährigen Leben Fanpost bekommen. Nur positive Kritik. Das macht mich natürlich stolz.“ Auch der gute Verkaufsanlauf hat ihn gefreut. „Wer jetzt einen Reiseführer von Osterholz-Scharmbeck oder Greven erwartet, der wird enttäuscht werden, denn es werden zwar Lokalitäten wie die Bäckerei, der Kreisverkehr oder die Bücherei erwähnt, aber zu entdecken ist unsere Stadt darüber nicht. Sie lebt in meinem Buch von der Handlung.“ Und die Handlung sei wirklich gut angekommen, die ersten Fragen nach einer Fortsetzung seien bereits gestellt worden.
 
Fortsetzung folgt?
 
Während wir die Bahnhofstraße entlanggehen, sagt Peter Göbel, dass man von ihm durchaus noch die ein oder andere Veröffentlichung erwarten dürfe. „Vielleicht eine Fortsetzung, vielleicht eine andere Geschichte, aber keinen Krimi. Das mag ich nicht mehr. Das ist für mich wie Gaffen.“ Spannung könne man auch anders als durch grauenhafte Erfahrungen anderer erzeugen. Die Unabhängigkeit vom Buchmarkt (und von großen Verlagen) erlaube es ihm zu schreiben, was ihm gefalle. „Und so ist der Buchmarkt ein riesiges Spektrum, da ist alles für alle dabei.“ Seine Art der Spannung sind die Geschichten aus der Welt der noch weitgehend unerforschten Gebiete wie Traum, Nahtod oder Zeitreisen, die ein großes Magie-Potenzial besitzen. Und als philologischer Beinahe-Physiker könne man alles herunterbrechen auf die kleinste Ebene der Energie, um so Zusammenhänge herzustellen und spannend von ihnen in einer faszinierenden Magie zu erzählen. So verschwimmen nicht nur im Buch die Grenzen zwischen Realität und Traum, sondern auch im „wirklichen“ Leben. Wir sind über Am weißen Sande wieder in der Lindenstraße angekommen, haben den Park an seinem oberen Ende wieder erreicht. Hier endet der Spaziergang mit dem Autor Peter Göbel, der nach seinen eigenen Gesetzen wohl genau so gewesen sein musste.
Das Buch „Traumgänger“ ist in der Buchhandlung „die schatulle“ für 24,90 Euro zu kaufen (auch online zu bestellen auf Lieferung) oder beim Autor direkt zu bestellen (buch.traumgaenger@yahoo.com).


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