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Roland Hofer

Jugendliche diskutierten die gegenwärtige Kirchenfragen

Ritterhude. In der ersten Zukunftssynode am 10. Juli machte die Kirchenkreissynode die Bühne frei den Nachwuchs. Ihre in Workshops erarbeiteten Impulse sollen die laufende Planung der Finanzen und Stellen von 2023 bis 2028 mitbestimmen.

„Kommt der Sonntagsgottesdienst an? Genug Klimaschutz? Warum Kirchensteuer? Genug PR und Marketing? Kirche im Übergang oder Untergang? Mitglied nur aus Tradition? Genug Angebote für Jüngere? - Das waren einige der Fragen, die die eingeladenen Mitglieder des Kirchenkreisjugendkonventes (KKJK) und Ehrenamtliche in acht Workshops diskutierten.
„Wir wollen so die Themen identifizieren, an denen Kirche arbeiten muss, denn wir wollen unsere Ideen einbringen und auch künftig Mitglied bleiben“, beschrieb Kirchenkreisjugendwartin Janna Eckert die Motivation der Jugendlichen beim Austausch.
Es ging den Teilnehmer:innen vor allem um „Gefühlsthemen“: Freundschaft, Gemeinschaft, Zusammenhalt und Spaß müssten den Hauptinhalt der Kinder- und Jugendarbeit bilden. Kirche sollte Kontakte und eine Wohlfühl-Atmosphäre schaffen, mehr zuhören, Angst nehmen, integrieren. „Erlebnisse und Gemeinschaft sind wichtig, und die Kirchenmusik kann Zugänge erleichtern“, sprach Ralf Heitmann (Kirchtimke) für viele Teilnehmer:innen.
 
Angebot für alle
 
Die Kirche sei ein Angebot für alle Generationen, mit starker Botschaft, die aber verschiedene Zielgruppen verschiedene erreichen muss. Beispiel Öffentlichkeitsarbeit: Während die Jugendlichen Alissa Gerken (Hepstedt) und Mareike Pape (Grasberg) per Social Media chatten, freut sich Senior Herbert Schulz (Wilstedt) über seinen Gemeindebrief. Kirchenkreiskantorin Caroline Schneider-Kuhn setzt auf die „Chancen der Pressearbeit“ und empfahl, Kontakte zur Presse zu halten und Themen aktiv zu platzieren.
 
Junge Familien und Jugendliche
 
Die Diskutant:innen wünschten sich mehr moderne Formate wie Jugend- und Familiengottesdienste. „Warum nicht am Samstagabend, 17 Uhr, Gottesdienst feiern?“, schlug Lasse Kück vor. Superintendentin Jutta Rühlemann erinnerte an den Erfolg der „Kirche im Grünen“. Die Liturgie, so Rühlemann, sei oft eher klassisch, „doch viele Leute kommen wegen der anderen Atmosphäre“, in der sich alle freier bewegen könnten.
Als Sorgenkinder identifizierten mehrere Arbeitsgruppen junge Familien und Jugendliche: „Jüngere fühlen sich nicht gemeint, auf die müssen wir aktiv zugehen“, meinte Leonore Holsten (Wilstedt). Marion Schorfmann, Bürgermeisterin in Grasberg, möchte Jugendliche auch nach der Konfirmation für die Kirche gewinnen. „Jugendliche wie meine Tochter haben als Teamer so viel Wertvolles gelernt, das darf nicht verloren gehen“, sagte sie.
Kirchenkreisjugendwartin Janna Eckert sieht die Jugendarbeit „derzeit mit Personal und Angeboten gut ausgestattet“. Sie hofft, dass sich die Wertschatzung der Jugendarbeit auch in der Finanz- und Stellenplanung wiederfindet.
 
Kirche und Klima
 
Beim Klimaschutz hofft die Zukunftssynode auf anspruchsvolle Klimatechnologie im neuen Kirchenzentrum, energiesparende Gebäudesanierungen und weniger Papierverbrauch. Die Ev. Jugend in der Region OHZ lebt bereits kirchliche Verantwortung: Sie hat ein Bündnis mit Fridays for Future geschlossen.
Wie Heike Schumacher betonte, sind Synode und Kirchenkreis bereits mitten in der Zukunftsplanung. „Das heutige Format hat dafür gute Gespräche und Ideen gebracht“, sagte sie. Nun gelte es, die Ergebnisse auszuwerten und in die Ausschüsse der KKS, weitere Gremien und die Regionen bei der Finanz- und Stellenplanung einzuspeisen.
Weitere Infos zur Evangelischen Jugend: www.kkjd-ohz.de.


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