

(Kreishandwerkerschaft Elbe-Weser). „Die Auftragsbücher der Handwerksbetriebe sind zumeist gut gefüllt und die Nachfrage bei den Kunden nach kompetenten Fachleuten aus dem Handwerk hoch“, sagt Herr Brekenfeld, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Elbe-Weser. Dieser Satz lässt darauf schließen, dass dem Wachstum des mittelständischen Handwerksbetriebes nichts mehr im Wege steht. Es fehlen jedoch die dringend benötigten Fachleute. Viele Betriebe suchen seit langem nach Mitarbeitern. Immer häufiger bleibt die Suche jedoch vergebens.
Dieses Dilemma kann nur die verstärkte Ausbildung von Spezialisten in den einzelnen Gewerken lösen. Die Betriebe benötigen Fachkräfte und möchten diese auch selbst ausbilden. Gut empfinden einige Betriebe den Trend, dass angehende Auszubildende sich immer früher um eine Ausbildungsstelle bemühen. So werden einige Ausbildungsverträge bereits 10 Monate vor dem Beginn der eigentlichen Ausbildung geschlossen. Dies gibt Auszubildenden und Ausbilder Planungssicherheit. Natürlich werden weiterhin die meisten Verträge 1-4 Monate vor dem Start der Lehre eingereicht.
Landkreise Osterholz und Bremervörde Handwerk hat "Goldene
Im Landkreis Osterholz und in Bremervörde sind die drei Spitzenreiter unter den Ausbildungsberufen: Der/die Kraftfahrzeugmechatroniker/in, der/die Anlagenmechaniker/in und der/die Elektroniker/in. Jeder der angehenden Fachkräfte hat sehr gute Zukunftsaussichten. Handwerker sind Spezialisten auf ihrem Gebiet und durch individuelle Aufträge der Kunden nicht durch Maschinen zu ersetzen. Gleichzeitig nutzt aber auch das Handwerk die Vorteile der sich rasant entwickelnden Technologie. Somit werden Hightech und Handarbeit verbunden. Das Handwerk steht für den sinnvollen Einsatz fortschrittlicher Technologien und körperliche Fähigkeiten.
Fachkräfte direkt ansprechen
Auch die Handwerksbetriebe haben erkannt, dass es mit seinen vielen Vorteilen für Auszubildende und Mitarbeiter in über 130 Ausbildungsberufen werben muss. In Zeiten des Fachkräftemangels müssen die Fachkräfte von Morgen direkt angesprochen werden. Die Innungen, Verbände, Kammern und Kreishandwerkerschaften haben dies erkannt und bereits eine Vielzahl von Informationsveranstaltungen und eine Imagekampagne organisiert. Erste Kampagnen in Schulen lassen auch auf eine Steigerung von Abiturienten im Handwerk hoffen. Aus der Erfahrung wird deutlich, dass für viele der Auszubildenden nach der Ausbildung zum Gesellen noch nicht Schluss ist. Manche machen ihren Meister oder den Betriebswirt des Handwerks. Durch eine Vielzahl an Fortbildungen und Zusatzqualifikationen kann jeder seinen Berufsweg selbst gestalten.
Praktikum als Sprungbrett in den Job
Den besten Weg in eine Ausbildung bietet ein Praktikum. Hierbei lernt der interessierte Praktikant den Beruf ausgiebig kennen und kann so entscheiden, ob er passt oder nicht. Auch die Möglichkeit der Kombination von Handwerk und Studium sollte nicht unterschätzt werden. Hier werden die Arbeitstechniken des jeweiligen Handwerks praktisch erlernt und dann mit dem Wissen aus der Universität und Fachhochschule verfeinert. Somit steht dem Weg zur Führungskraft oder der Selbstständigkeit nichts mehr im Wege. Es besteht auch die Möglichkeit, nach der Lehre ein Studium auch ohne Abitur anzufangen. Mit dem Gesellenbrief und ein paar Jahren Berufserfahrung hat man die „Fachgebundene Hochschulreife“ und kann sich an Universitäten und Fachhochschulen in ganz Deutschland zur Eignungsprüfung für ein Studienfach anmelden, das dem erlernten Handwerk ähnlich ist. Noch schneller geht es mit dem Meistertitel im Handwerk, denn der gilt - wie das Abitur - als „Allgemeine Hochschulzugangsberechtigung“.
Handwerk hat „Goldenen Boden“
Wer also seine eigene Zukunft selbst gestalten und dabei den deutschen Wirtschaftsmotor unterstützen möchte, findet im Handwerk nach wie vor den sprichwörtlichen „goldenen Boden“.