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Dreiklangdimensionen

In der Galerie Altes Rathaus haben drei Künstler:innen eine neue Ausstellung eröffnet, die noch bis Sonntag, 31. Dezember, besucht werden kann.

Drei, die sich verstehen: Philemon-Sophia Hoepfner-Jordan, Jutta Maria Clemens und Dirk Beckedorf (v.l.).

Drei, die sich verstehen: Philemon-Sophia Hoepfner-Jordan, Jutta Maria Clemens und Dirk Beckedorf (v.l.).

Worpswede. Die Gruppe „Rheingold“ veröffentlichte im Jahr 1980 ihr Lied „Dreiklangsdimensionen“. Unter anderem heißt es im Text: „Dreiklangsdimensionen, so taktvoll, Lichtspielimpressionen, so farbvoll“. Rein zufällig passen diese Zeilen zu der seit dem 26. November 2023 in der Galerie Altes Rathaus in Worpswede eröffneten Ausstellung „DREIKLANG“. Präsentiert werden die Arbeiten von drei äußerlich scheinbar völlig gegensätzlich wirkenden Künstler:innen. Die Worpswederin Philemon-Sophia Hoepfner-Jordan, Jutta-Maria Clemens aus Berlin und der sein Leben lang malende Arzt aus Bremen, Dirk Beckedorf, schaffen mit ihren Werken einen gemeinsamen Raum und Klang.

 

Die Akteure

 

Seit 12 Jahren lebt und arbeitet die vielseitige Künstlerin, Kunst-und Bekleidungstherapeutin Philemon-Sophia Hoepfner-Jordan mitten in Worpswede. Sie war Studentin bei Joseph Beuys, Johannes Stüttgen und studierte Kunst bei Prof. Jobst Günther in Berlin. Seit einigen Jahren ist eine besondere Qualität ihrer Arbeit das Papierschöpfen. Ihr Material für die Ausstellungsstücke basiert ausschließlich aus Abfallpapieren, die im Alltag anfallen. Verfeinert mit ätherischen Ölen und angereichert mit Kreide entstehen bei ihr Papier-Geschöpfe, die das Urbild der Wandlungsprozesse im Menschen wiedergeben sollen. In jedem einzelnen Werk spiegelt sich das Wunder der Schöpfung wider.

Die in Berlin lebende Malerin Jutta Maria Clemens lässt sich immer wieder durch Gedichte von Rainer Maria Rilke bei der Erstellung ihrer Bilder inspirieren. Ein Bild in der Gemeinschaftsausstellung basiert zum Beispiel auf dem Werk des Dichters „Das Rosen-Innere“. Ihre gestalteten Blütenensembles sollen keine Realitätsabbildungen darstellen, sondern sind eine dialogische Komposition aus subjektiver und phantasievoller Verarbeitung erlebter Gefühlserinnerungen. Jedes ihrer Bilder beinhaltet auch eine Aussage über menschliche Befindlichkeit und zeigt die Modernität ihrer künstlerischen Arbeiten.

Der Dritte im Bunde ist der Bremer Mediziner und Künstler Dirk Beckedorf. Der 65-jährige ist der festen Überzeugung, dass sich seine ärztliche, therapeutische Tätigkeit und sein künstlerisches Wirken gegenseitig befruchten. Seine Werke entstehen auf handgeschöpften Papieren aus Indien und werden mit leuchtenden, farbintensiven Tuschen, Acrylfarben oder reinen Farbpigmenten gestaltet. Auch Naturmaterialien wie zum Beispiel Sand finden Verwendung. Oft bearbeitet er seine Werke knieend auf dem Boden und verwendet dabei viel Wasser, Schwämme und eine Sprühflasche. Häufig entstehen die Bilder in der Natur, unter einem Baum oder vor einer Blüte. Das kann in der Lüneburger Heide sein oder auch im italienischen Umbrien. Die Ausstellung in der Galerie Altes Rathaus läuft bis Sonntag, 31. Dezember. Die Öffnungszeiten sind unter galerie-altes-rathaus-Worpswede.de abrufbar.


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