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Der mit dem Lied

Am Dienstag, 7. Oktober, wurde in Begegnungsstätte Schwanewede das Leben Dietrich Bonhoeffers erzählt.

Schwanewede. Eine Bühne mit lauter Dreiecken, die sich zu einer Diamantenform zusammenfinden, Laser-Effekte und Bühnennebel - in dieser Atmosphäre spielten Lukas Ullrich und Till Florian Beyerbach von der Filderstädter Theatergruppe „Eure Formation“ den Theologieprofessor Dr. Dietrich Bonhoeffer und einen angehenden Geistlichen aus der Lutherstadt Wittenberg. Ullrich und Beyerbach erzählen - mehrfach die Rollen tauschend - das Leben von Dietrich Bonhoeffer.

Der Zuschauer wird im Stück mitgenommen in dessen Kindheit und Jugend, in der er als Sohn eines Medizinprofessors von Breslau nach Berlin umziehen musste und hier den Niedergang der Weimarschen Republik erlebte.

Bonhoeffers theologischer Werdegang wird dargestellt, auch seine Lebensabschnitte in London und in Amerika, wo er Gospel und schwarze Musik kennenlernte.

Wieder in Deutschland, wird er zum Nestor der „Bekennenden Kirche“, die sich als Opposition zur „Reichskirche“ verstand, die sich mit dem Nationalsozialismus arrangiert hatte. Im KZ schreibt er das bekannte Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarte ich getrost, was kommen mag…“, und wird im Konzentrationslager Flossenbürg - nur eine Woche vor dem Ende des 2. Weltkrieges - hingerichtet.

Dieses bewegende Stück nach einer Vorlage des Braunschweiger Dramatikers Uwe Hoppe (Gründer der „Studiobühne“ (1981) und Friedrich Baur-Preisträger) wurde im Anschluss an den Applaus des Publikums von den Schauspielern weitergezeichnet in unsere Nachkriegsdemokratie:

Über Dietrich Bonhoeffer war bis in die Mitte der 50er Jahre nichts zu hören. Erst danach wurde über ihn gesprochen, auch Straßen und Kindertagesstätten wurden nach ihm benannt.

Das Stück kam 2014 erstmals auf die Bühne. Die beiden Schauspieler beschrieben, wie die Stimmung im Lande sich nach der Corona-Auszeit gewandelt hat. So möchte man dieser Zeit wünschen: Mehr Bonhoeffer wagen.

Die Veranstaltung der Gedenkstätte Baracke Wilhelmine kam mit Unterstützung der Gemeinde Schwanewede, der Volksbank OHZ-Bremervörde und der WunderTruhe zustande.


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