Lion Immoor

Besondere Inszenierung

Das Theater in OHZ kommt mit dem letzten Stück der Saison ab Samstag, 1. März, erneut auf die Bühne.
Das gesamte Scharmbecker Ensemble spielt erstmals mitten im Raum, um eine besondere und neue Erfahrung zu schaffen.

Das gesamte Scharmbecker Ensemble spielt erstmals mitten im Raum, um eine besondere und neue Erfahrung zu schaffen.

Bild: Limo

Osterholz-Scharmbeck. Zum Abschluss der diesjährigen Theatersaison erwartet Besucher:innen des Theaters in OHZ ein Schauspiel, was unter die Haut geht. Schon früh entschied sich das TiO-Team um Tina Stelljes für das niederdeutsche Schauspiel „Allens, wat ick seker weet“, das hautnah vom bewegenden Leben der sechsköpfigen Familie Voss erzählt. Über knapp zwei Stunden sorgt die Scharmbecker Speeldeel in einer nie dagewesenen Darbietung für ein Theatererlebnis, das noch lange nachhallt.

Inszeniert hat den niederdeutschen Zweiakter Regisseur Ulf Goerges, der vorab schon zweimal in Osterholz gastierte. Die Schauspielkarriere des Oldenburger Freiberuflers begann hingegen im südamerikanischen Buenos Aires, wo der Bühnenprofi einen neuen Blickwinkel auf die deutsche Mentalität gewann. Einmalige Erfahrungen, die Goerges Darstellungen bis heute prägen und seinen Stücken eine einzigartige Note verleihen. „Obwohl ich selbst kein plattdeutscher Muttersprachler bin, liegen mir niederdeutsche Schauspiele besonders am Herzen, weil sie den Spracherhalt fördern, indem sie sich auf das Wesentliche besinnen“, betont der Regisseur. Unterstützung bekam Goerges von TiO-Urgestein Beate Schöne, die ihm als Regieassistenz diente.

 

Einmalige Theatererfahrung

Über die Auswahl des letzten TiO-Stückes freue er sich deshalb riesig, da sich im schön ausgearbeiteten Familiendrama sicher jeder Zuschauer wiederfinden könne, so Ulf Goerges. „Schon nach wenigen Szenen wird deutlich, dass jeder hier seine ganz eigenen Päckchen zu tragen hat, die unerwartete Konflikte ans Licht bringen, denen man sich kaum entziehen kann“, resümiert der Theaterprofi das intensive Bühnengeschehen. Da die Erzählung direkt aus dem Leben stamme, wagt Goerges einen ganz besonderen Schritt und verlagert den Bühnenraum mitten in den Saal, sodass Besucher:innen nun auf zwei gegenüberliegenden Tribünen Platz finden. „Für unsere Darsteller wird das Schauspiel damit zur einmaligen Theatererfahrung, indem sie eine intime Nähe schaffen, die Zuschauende unmittelbar ins Stück zieht“, erklärt der Oldenburger.

 

Inhalt des Stücks

Möglich sei die Umsetzung dieser Inszenierung jedoch nur durch das großartige Scharmbecker Ensemble, welches Goerges bei einem ersten Treffen im vergangenen Sommer kennenlernte. „Durch sensible Konfliktthemen und individuelle Schicksale, die das Stück behandelt, waren die Proben sehr intensiv - anders als bei der Inszenierung einer klassischen Boulevardkomödie“, erinnert sich der Gastregisseur. Während sich Manuela (Iris Richters) und Thomas Voss (Carsten Mehrtens) zunächst noch sehr über die Heimkehr von Tochter Rosie (Amelie Odia) freuen, scheint das Familienidyll schnell getrübt, als Schwester Pia (Tina Stelljes) und die Voss-Söhne Marc (Timon Finke) und Ben (Jendrik Ische) von ihren persönlichen Träumen und Hoffnungen erzählen. Gemeinsam streitet und weint man, um sich kurz darauf wieder versöhnlich lachend in den Armen zu liegen.

Zurück bleibt in „Allens, wat ick seker weet“ eine einfache Familie - geprägt von Schicksalsschlägen und Zukunftswünschen - die eindrücklich zeigt, was Kinder und Eltern voneinander trennt und trotzdem zusammenhält.

 

Förderung und Kartenverkauf

Ein ergreifendes Schauspiel, mit dem sich das Osterholzer Theater erneut der Jury des Niederdeutschen Willy-Beutz-Preises stellt, der sich seit 1977 der Förderung plattdeutscher Schauspiele in Bremen und Niedersachsen widmet. Zuletzt gewann das TiO-Ensemble den Preis 2020 mit dem Stück „Charlies Weg“, nachdem man zuvor schon einmal den Siegerplatz sowie dreimal das Silbertreppchen erreichen konnte.

Karten für das letzte TiO-Stück der Saison 2024/25 erhalten Interessierte schon jetzt beim Osterholzer Zeitungsverlag in der Bördestraße, online unter nordwestticket.de und in allen Nordwest-Ticket-Vorverkaufsstellen. Premiere feiert die Inszenierung am Samstag, 1. März, auf Gut Sandbeck, wo die Darsteller:innen der Speeldeel das packende Familiendrama bis Sonntag, 30. März, an insgesamt 15 Terminen präsentieren.


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