Weniger Zukauf, mehr Milch
Hipstedt. Seit über zwei Jahrzehnten verfolgt Uwe Schmidt mit seiner Firma mmb ein Ziel, das heute moderner denn je erscheint: weniger Zukauf, mehr selbst produziertes Futter, vitale Kühe und ein nachhaltig wirtschaftender Betrieb. Dabei stand für ihn von Anfang an die Tiergesundheit im Mittelpunkt. „Vitale Kühe geben automatisch mehr Milch“, so Schmidt.
Vom Berater zum Unternehmer
Bereits ab 1981 war Schmidt als Berater in der Futtermittelbranche tätig. Doch irgendwann stieß er an seine Grenzen: „Damals hat mich gestört, dass zu viele Produkte verkauft wurden und zu wenig Aufklärung oder Unterstützung in der Milchproduktion geboten wurde.“ Die Konsequenz zog er im Jahr 2000 – mit der Gründung seines eigenen Beratungsunternehmens mmb.
Kern der mmb-Philosophie sei die Konzentration auf das Grundfutter. Der Schnittzeitpunkt bei Grassilagen, der Erntezeitpunkt bei Maissilagen - beides entscheidet über Qualität und Leistung. Schmidt setzt dabei auf eine spezielle Beimpfung mit Natur-Mikrobiologie: „So produzieren die Silagen mehr Milchsäure, weniger Essigsäure und keine Buttersäure. Das erhöht die Verdaulichkeit erheblich.“ Mehr Grundfutterleistung bedeute zugleich: weniger Kraftfutterzukauf.
Totale Mischration
Ein großer Entwicklungsschritt war für Schmidt die Einführung von Futtermischwagen und der Totalen Mischration. Gemeinsam mit einem Kollegen, der inzwischen verstorben ist, hat er diese Methode an die Bedürfnisse moderner Milchviehbetriebe angepasst. „Endlich können Kühe wiederkäuergerechter gefüttert werden, ohne die Gesundheit zu gefährden“, resümiert er. Die Rationen wurden so gestaltet, dass Milchkühe optimal versorgt sind, gesund bleiben und hohe Leistungen mit stabilen Inhaltsstoffen erzielen.
Von der Färse bis zum Alt-Tier
Einen besonderen Schwerpunkt legt Uwe Schmidt bei der Fütterung trockenstehender Kühe und der Färsenvorbereitung. „Bemerkenswert ist, dass deutlich mehr Milch pro Kuh ermolken wird und durch diesen schonenden Übergang die Kühe älter werden“, erklärt er.
Auch das Erstbesamungsalter könne gesenkt und die Aufzuchtkosten dadurch reduziert werden. Die Jungtieraufzucht versteht er als Grundstein des gesamten Systems - hier entscheide sich die spätere Leistung.
Dabei geht es Schmidt nicht nur um Zahlen, sondern um eine reibungslos funktionierende Produktion. „Dann entfallen unnötige Reparaturkosten, die oftmals sehr hoch ausfallen und viel Arbeit verursachen“, sagt Schmidt.
International beliebt
Das mmb-System hat sich nicht nur in Deutschland etabliert, sondern ist längst international gefragt. Für Schmidt ist klar: „ein ganzheitliches Denken hilft nicht nur dem Tier, sondern auch dem Menschen - in diesem Fall dem Landwirt, mit weniger Arbeit und mehr Spaß erfolgreich zu sein.“
Sein Blick geht dabei über den Stall hinaus. Die Tiergesundheit beginne für ihn mit der Bodengesundung. Diese Passion möchte er in Zukunft weiter verfolgen.
„Diese Arbeit macht mir nicht nur Spaß, sondern sie ist eine Berufung, die ich sehr gerne mache“, steht für den Unternehmer abschließend fest.

Zwei Meister - ein Betrieb
