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„Unsicherheiten sind groß“

Elbe-Weser-Raum (eb). Die IHK Stade macht sich dafür stark, die Wirtschaft im Zuge der Gaskrise nicht pauschal vom Netz zu nehmen.

Der Gaszufluss über Nord Stream 1 ist einmal mehr gestoppt. Ob die Leitung überhaupt noch wieder in Betrieb geht, ist derzeit offen. „Unsere Unternehmen belastet die Situation sehr“, berichtet Holger Bartsch, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Stade für den Elbe-Weser-Raum. Branchenübergreifend bleiben die Energiepreise weiterhin das größte Risiko für die künftige Entwicklung. Mit Blick auf den kommenden Winter stellen sich die Betriebe die Frage der Versorgungssicherheit. „Die Unsicherheiten sind groß“, so Bartsch.

Die Gasspeicher füllen sich zwar noch. Im Herbst und Winter wird allerdings wieder mehr Gas ausgespeichert. Die Betriebe fragen sich, was im Falle einer Gasmangellage passiert. Sogenannte „nicht-geschützte“ Kunden würden nach Angaben der Bundesnetzagentur (BNetzA) dann als erstes mit Versorgungseinschränkungen zu tun haben. Bartsch warnt davor, die Wirtschaft pauschal vom Netz zu nehmen: „Die Bedarfe der Unternehmen müssen angemessen berücksichtigt und abgewogen werden. Schließlich ist es im Krisenfall für die Versorgung unseres Landes existenziell, dass lebensnotwendige Güter weiter hergestellt werden können.“

Neben dem beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien gelte es, Energie einzusparen. Zudem setzt die IHK auf den Austausch vor Ort: „Aus unserer Sicht kann eine dezentrale Abstimmung über regionale Einspar- und Abschaltpotenziale hilfreich sein, wirtschaftliche Tätigkeiten weiterhin zu ermöglichen“, so Bartsch. Um die Situation abzumildern, müssen Wirtschaft und Gesellschaft sich gleichermaßen den Herausforderungen stellen und einen Beitrag leisten. Insofern hält Bartsch den Ansatz der BnetzA für richtig, im Krisenfall auch geschützten Kunden Anweisungen zur Gasreduktion machen zu können.

Sollte es dennoch zu einer Abschaltung kommen, müsse diese planmäßig erfolgen. Dafür sei es erforderlich, dass die Bundesnetzagentur sowie die regionalen Versorger Abschaltszenarien frühzeitig und transparent kommunizieren.


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