Mareike Kerouche

„Spur der Steine“ vorgestellt Baukultur und Tourismus miteinander verknüpft

Detlev Fischer, Enak Ferlemann, Dr. Ute Maasberg und Lothar Tabery (v.l.) präsentierten das Projekt „Spur der Steine“ in der geschichtsträchtigen Ziegelei Pape in Bevern. Foto: uml

Detlev Fischer, Enak Ferlemann, Dr. Ute Maasberg und Lothar Tabery (v.l.) präsentierten das Projekt „Spur der Steine“ in der geschichtsträchtigen Ziegelei Pape in Bevern. Foto: uml

Bevern (uml). Mit einer kleinen Feierstunde wurde das ExWoSt-Projekt - Experimenteller Wohnungs- und Städtebau - „Spur der Steine“ in der Ziegelei Pape in Bevern vorgestellt. Seit Anfang 2017 bearbeitet das Forum „BauKulturLand zwischen Elbe und Weser“ das aus einer bundesweiten Fördermaßnahme mitfinanzierte Projekt, in dem der Tourismus und die Baukultur durch Kooperationen in der Region miteinander verknüpft werden sollen.
„Spur der Steine“ macht deutlich, wie sehr historische und zeitgenössische Architektur im Elbe-Weser-Dreieck durch die Verwendung der Ziegelsteine unsere Region prägen. In zahlreichen Orten wurden bis dato 150 alte und neue Gebäude ausgewählt, recherchiert, untersucht und dann professionell fotografisch in Szene gesetzt.
Der Bremervörder Architekt Lothar Tabery hatte zusammen mit seinen Mitstreitern im Jahr 2016 an dem Wettbewerb des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) teilgenommen. Aus über 70 Bewerbungen wurden acht Regionen ausgewählt, von denen nur sieben das Projekt bis zum Ende durchgeführt haben - darunter das Forum BauKulturLand mit Sitz in Buxtehude. Tabery bedankte sich bei dem Bundesministerium und bei der Stadt Bremervörde, bei der Hochschule 21, den regionalen Tourismusverbänden und beim Museum Stade und der Architektenkammer Niedersachsen für die großzügige und tatkräftige Unterstützung in unterschiedlichster Form.
Mit dem Projekt sollte Altes und Neues, Tradition und Moderne miteinander verbunden werden und aus den ursprünglich 35 anvisierten Objekten wurden weit mehr, denn die Region war viel reicher und umfangreicher als erwartet. Bis jetzt sind etwa 150 Objekte erfasst worden und von dem Fotografen Christian Burmester in Szene gesetzt. „Gute Fotos sind wichtig für unsere Webseite - aber leider auch teuer“, sagte Tabery und bedankte sich beim Lions Club für eine finanzielle Förderung. Um das Projekt auch weiterhin zu ergänzen und das Angebot abzurunden werden weitere Sponsoren gesucht.
Der Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Enak Ferlemann, freute sich über die Arbeit des Forums, die als Vorreiter für weitere Regionen gelten sollte. Ferlemann erläuterte, wodurch die Elbe-Weser Region groß geworden ist. Der aus Hemmoor stammende Zement findet sich sogar in der Freiheitsstatue in New York wieder und dank der Felsen wurden viele Schlösser und Kirchen und dank des Backsteins zahlreiche Gebäude erbaut. Der Backstein war und ist typisch für die Region und angesichts einer noch immer agierenden Ziegelei in Drochtersen kann man sogar noch sehen, wie der Ziegel hergestellt wird.
Ferlemann hofft, dass sich weitere Sponsoren finden, die das Projekt unterstützen, damit es auch in Zukunft Bestand hat.
Detlev Fischer, Bürgermeister der Stadt Bremervörde, erzählte schmunzelnd, dass er „Spur der Steine“ nur als den 1966 in der DDR gedrehten Film kannte. Die Projektidee von Lothar Tabery hatte er vor ein paar Jahren gerne aufgenommen und freute sich, dass der Bund rund 50.000 Euro Fördermittel zur Verfügung gestellt hatte. „Die Symbiose der Spur der Steine wurde gerade hier in Bevern perfekt in Szene gesetzt, es hätte keinen passenderen Ort für die Projektvorstellung geben können“, so Fischer. „Kriminalistisch gesprochen ist man hier am Tatort und kann hier mit der Spurensuche beginnen.“
Die Projekte der anderen Regionen stellte Dr. Ute Maasberg kurz vor und erläuterte, welchen Ansatz die Bewerbungen angestrebt und umgesetzt hatten. Vom Kampf gegen den Leerstand in den Städten, der Verbindung von Alt und Neu und über Künstlerisches - hier zeigten die anderen Wettbewerbsgewinner eine große Bandbreite an Ideen.
Die ausgewählten Objekte aus unserer Region sind auf der neuen Internetseite www.baukultur-entdecken.museen-stade.de übersichtlich dargestellt. Eine Karte mit Markierungen hilft beim schnellen Finden der gewünschten Bauten und dank umfangreichen Hintergrundinformationen und Verlinkungsangeboten wird eine gute Vernetzung von Bildern, Karten und Informationen aus der Region, nicht nur für den Tourismus, angeboten.
Wer das Projekt „Spur der Steine“ unterstützen möchte, findet auf der Webseite ebenfalls die richtigen Ansprechpartner.


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