

Am vergangenen Mittwoch erfolgte offiziell der erste Spatenstich für das größte Bauvorhaben, das die EM-Spedition in ihrer 116jährigen Firmengeschichte je in Angriff genommen hat.
So wird auf einer Grundstücksgröße von 19848 m² brutto eine Hallenfläche von 10314 m² errichtet. Die Halle wird eine Länge von 180 Metern haben, die Höhe wird 12 Meter betragen.
Straffer Zeitplan
Der Zeitplan für die größte Einzelbaumaßnahme, die je von der EM-Spedition umgesetzt wurde, ist eng gesteckt. So möchte die ausführende Firma Goldbeck Nord GmbH, Niederlassung Bremen, das Projekt in einer Bauzeit von acht bis neun Monaten bis zum Jahresende fertigstellen. „Wenn im April die ersten Fertigteile angeliefert werden, kann man bereits gegen Ende Juli die Umrisse der Halle erkennen“, sagte Goldbeck-Projektleiter Frank Kröncke. Zusammen mit der Architektin Meike Böttcher, sowie den Bauleitern André Thomas und Mauro Kallage nahm er ebenso an der offiziellen Baueröffnung teil, wie auch der Bremervörder Bürgermeister Michael Hannebacher, Fachbereichsleiter Ulf Busch, EM-Lagerleiter Dirck Jordan, Marco Tulodetzki, Marco Schlesselmann sowie Andreas Meyer mit Lebensgefährtin Sandra Böhm. Meyer bedankte sich in einer kleinen Ansprache bei Meike Böttcher, die es mit hervorragenden Unterlagen und erstklassiger Vorbereitung in der Rekordzeit von 13 Wochen geschafft habe, den Bauantrag bis zur abschließenden Baugenehmigung zu bringen. Gleichfalls lobte der Bauherr die Arbeit vom Bauamt und von Ulf Busch bei der Stadt Bremervörde. „Wenn die Behörden die richtigen Unterlagen in der richtigen Qualität bekommen, dann performen sie auch“, lachte er. „Wir freuen uns sehr, mit der Stadt, dem Landkreis, und den Planungsbehörden so großartig kooperiert haben zu können. Ohne Herrn Busch, aber auch ohne den ehemaligen Bürgermeister Detlev Fischer wären wir überhaupt nicht darauf gekommen, hier in dieser Form bauen zu können. Das gleiche gilt auch für die nunmehr abgeschlossene Baustelle am Handelshof.“ Weiterhin zeigte sich Meyer sehr erfreut darüber, dass die Stadt Bremervörde das Gelände seiner jetzigen Bestimmung zuführen konnte, obwohl die Stadtplanung den Ort ursprünglich für andere Pläne vorgesehen hatte. „Wir sind als Stadt froh, dass sich jetzt hier für Bremervörde eine Standortsicherung betreiben lässt. Die Logistik wird ein großes Thema bleiben, und hier in Bremervörde neue Arbeitsplätze schaffen“ konstatierte Bürgermeister Michael Hannebacher. Letzterer gab zwar zu bedenken, dass er erst zu den fertigen Planungen dazu gekommen sei, er es dennoch als gutes Zeichen werte, wenn Dinge nicht nur besprochen, sondern auch realisiert würden.
Neueinstellungen zum Jahresende
Wenn zum Jahresende alle Bauarbeiten abgeschlossen, anschließend alle Regale etc. eingebaut sind, wird das neue Logistikzentrum der EM-Spedition dort eine Umschlagsleistung von bis zu 1200 Paletten pro Arbeitstag leisten können. Es könnten in Spitzenzeiten bis 50 LKW pro Tag abgefertigt werden. Insgesamt wird das Lager 10000-12000 Paletten-Stellplätze ausweisen, die sowohl für Europaletten als auch für andere Güterarten geeignet sind. Das heißt auch, dass der Firma zukünftig etwa 40000 m² Lagerfläche zur Verfügung stehen werden. All das wird im Ergebnis dazu führen, dass die Spedition weitere Mitarbeiter einstellen wird. Derzeit beschäftigt Andreas Meyer in seinem Unternehmen insgesamt fast 125 Personen. Es fahren 48 firmeneigene LKWs in den Bereichen nationaler Nah- und Fernverkehr mit Plane, Neumöbel-LKW und ein sechsköpfiges Umzugsteam bundes- und europaweit zu ihren Einsatzorten. Dadurch konnte die Unternehmensgruppe im vergangenen Jahr einen Umsatz von über 13 Millionen Euro generieren. Das Investitionsvolumen des gesamten Neubauvorhabens beträgt acht Millionen Euro. Deshalb, so Meyer, sei man den Partnern der Volksbank sowie der Sparkasse für die Finanzierung ebenfalls sehr zum Dank verpflichtet, denn eine derartige Summe habe man natürlich nicht einfach so bereitliegen. Frank Wassermann (Volksbank), Marco Schlesselmann, Kristian Mahnken sowie Marco Tulodetzki (Sparkasse) hätten die Pläne genau studiert, und sie für gut und sinnvoll befunden.
Optimierung der Betriebsabläufe
Auf dem Bauprojekt wird zudem in Koproduktion mit einem anderen Investor, jedoch in enger Abstimmung mit Goldbeck, noch eine Solaranlage mit einer Leistung von über 1,2 Mega-Watt-Peak entstehen, damit sich das gesamte Vorhaben nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch trägt. Das gesamte Bauwerk würde zum großen Teil nicht mit Gas, sondern technisch sinnhafter mittels mehrerer elektrisch betriebenen Wärmepumpen in Verbindung mit einer Fußbodenheizung für das gesamte Objekt beheizt, führte Meyer weiter aus. Auf die Frage, was nach der Fertigstellung des neuen Logistikzentrums käme, antwortet der Bauherr bereits im Vorfeld mit einem vielsagenden Lächeln: „Jetzt ist‘s auch erst einmal gut. Aus heutiger Sicht fällt mir nichts ein, was man baulich noch ändern müsste. Natürlich werden wir permanent weiter die internen Abläufe im gesamten Unternehmen hinterfragen und die Digitalisierung voranbringen. Wir möchten unsere Arbeitsabläufe gern noch deutlich effizienter gestalten. Doch wir liegen auch hier schon sehr gut in der Spur“, freut sich der EM-Chef auf die Zukunft. Finanzierungspartner für das Investitionsvolumen von acht Millionen Euro sind zu gleichen Teilen die Sparkasse Rotenburg Osterholz und die Volksbank Osterholz Bremervörde.