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Renate Hill näht Masken

Bremervörde (eb). In der hintersten Ecke der Weinhandlung Kanaan rattert eine alte Nähmaschine, in Bremervörde nichts Ungewöhnliches.
 
Petra Fischer (links) vom Kinderschutzbund nahm kürzlich die Spende von der Weinhändlerin Renate Hill entgegen.  Foto: eb

Petra Fischer (links) vom Kinderschutzbund nahm kürzlich die Spende von der Weinhändlerin Renate Hill entgegen. Foto: eb

Renate Hill näht hier live und in Farbe grobe Leinenstoffe für ihre Dekokästen. Normalerweise! Doch in dieser von der Pandemie geprägten Zeit ist alles anders. Hochwertige Stoffmasken in allen Größen und Farben werden produziert und an Kunden, Nachbarn und Vergessliche verteilt. Maßanfertigung, Sonderwünsche - mit Gummi- oder Stoffbändern - alles kein Problem. Eine archaische Tauschwirtschaft hat sich etabliert. Du nähst mir eine Maske und ich bring dir schöne Stoffe.
Angefangen hat es mit der Anfrage einer Hamburger Freundin, die dringend 100 Masken für eine Therapiestation in einem Seniorenheim benötigte, da es zu dieser Zeit keine, aber auch gar keine Masken zu kaufen gab. Geeignete Gummimeterware und Zwirn gekauft - natürlich in Bremervörde und nicht im Internet - und nach einer Woche war das Problem gelöst.
Schnell sprach es sich rum, im Kanaan bekommt man hochwertige Stoffmasken mit Nasenabschluss. Und Renate Hill nähte weiter, bis jetzt sind mehr als 350 Masken in der Weinhandlung produziert worden. Die Masken werden üblicherweise kostenlos verteilt, aber dankbare Abnehmer haben den einen oder anderen Euro als Spende in den Topf geworfen, sodass heute 120 Euro Spendengeld an den Kinderschutzbund Bremervörde übergeben werden konnte. Stellvertretend für den Verein nahm Petra Fischer das Geld entgegen. Natürlich mit Maske! „Wenn wir in Bremervörde nicht Solidarität zeigen, wird unsere Stadt in sehr kurzer Zeit ein ganz anderes Gesicht bekommen, und das wird nicht schöner sein“, ist die Weinhändlerin überzeugt.


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