

Bremervörde. Die Autorin Kristine Bilkau studierte Geschichte und Amerikanistik in Hamburg und New Orleans. Bereits ihr Romandebut „Die Glücklichen“ wurde mehrfach mit Literaturpreisen ausgezeichnet. Die Jury der Leipziger Buchmesse hat ihr den diesjährigen Buchpreis für ihr Buch „Halbinsel“ verliehen. Die Vergabe begründete sie damit, dass man in ihrem Roman eine melancholisch entleerte Landschaft, in der es Watt und viel Himmel gebe, kennenlerne.
Biklau schreibe mit feinem Einfühlungsvermögen über eine vielfache Entfremdung, über die Einsamkeit des Alterns und die Hoffnung auf Versöhnung. Der Anzeiger stellte der Autorin vorab einige Fragen.
Frau Bilkau, Sie leben in Hamburg. Ist das circa 90 km entfernt gelegene Bremervörde da ein Begriff?
Die norddeutsche Region ist mir sehr vertraut und nah, daher kenne ich auch Bremervörde und freue mich sehr.
Kürzlich wurde ihr Roman „Halbinsel“ in der Kategorie Belletristik mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Was bedeutet das für Sie?
Es ist eine große Freude und Ehre, diese Würdigung für die Arbeit an einem Roman zu erfahren – und sie bringt so viele schöne Begegnungen mit sich.
Die „Halbinsel“ gilt als „sensibel gebauter Roman“. Wie ist ihrer Meinung nach diese Sensibilität entstanden?
Mir ist die Nähe zu meinen Romanfiguren sehr wichtig. Ich arbeite lange daran, die Figuren zu entwickeln, um sie so präzise und sensibel wie nur möglich erzählen zu können.
Wie lange dauerten die Recherchen, z.B. zum Fundament einer Stadt im Wattenmeer oder auf der Website der NASA?
Die Recherche ist ein fließender Vorgang, ein Detail führt zum nächsten, das lässt sich zeitlich schwer eingrenzen.
Was war die Inspiration für diese besondere Mutter-Tochter-Geschichte?
Im Zentrum der Geschichte steht eine Mutter, die darum ringt, die Zuversicht für ihre Tochter zu retten. Sie befindet sich wieder in der Rolle der Fürsorgenden, vor dieser großen Aufgabe: Wie bringt man ein Kind in diese Welt? Wie bereitet man einen jungen Menschen auf eine Zukunft vor, die man selbst schwer begreifen oder erklären kann? Wie redet man über diese Welt, diese Gegenwart, die von Kriegen, sozialer Ungerechtigkeit, den Folgen der Erderwärmung geprägt ist? Mutter und Tochter sind nun Erwachsene auf Augenhöhe und lernen sich neu kennen. Annett muss feststellen, dass sie viel weniger über ihre Tochter weiß, als sie gedacht hat.
Der Vorverkauf läuft
Die exklusive Lesung findet am Freitag, 16. Mai, um 1930 Uhr auf der Kulturbühne in der Bremer Straße 11 statt. Der Eintritt beträgt 12,00 Euro. Karten gibt es im Vorverkauf bei der Buchhandlung Morgenstern, sowie bei der Kulturbühne/Tandem e.V. unter anmeldung@tandem-brv.de .