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Sturm, Deich und Feuerwerk

Ungefähr 750 Menschen sorgten kürzlich vor der Seebühne für eine ausverkaufte Vorstellung von Theodor Storms „Der Schimmelreiter“.

 

Bremervörde. Realisiert wurde das Theater-Spektakel durch den Kultur- und Heimatkreis (KuH) in Kooperation mit dem gebürtigen Bremervörder Simon Riggers, heute Intendant des Münchner Zentraltheaters. Sein Dank galt der Regisseurin Lea Ralfs, die bereits mehrmals Gastspiele in Bremervörde inszeniert hatte. Die Aufführung, die mit 60 Schauspielenden extra für die Seebühne realisiert, und lediglich einmal aufgeführt wurde, hatte eine Spieldauer von gut zwei Stunden, unterbrochen lediglich von einer circa 20-minütigen Pause.

 

Adaption mit aktuellen Anleihen

„Der Schimmelreiter“ ist eine Novelle von Theodor Storm. Das im April 1888 veröffentlichte Werk ist Storms bekannteste Erzählung. Die Novelle, in deren Zentrum der fiktive Deichgraf Hauke Haien steht, basiert auf einer Sage, mit der Storm sich über Jahrzehnte befasste. Erst wenige Monate vor seinem Tod wurde er mit der Novelle fertig.

Die Inszenierung des Münchner Zentraltheaters handelt von Naturgewalten, Aberglauben und Traditionen. Der für das Theaterstück zum See verbrachte Schimmel war jedoch zu unruhig, um eingesetzt werden zu können. So ritt der Bremervörder „Schimmelreiter“ huckepack auf einem mit fantasievollen „Pferdekopf“ versehenen Mann zur Bühne.

Durch aktuelle Anspielungen mit „autofahrenden“ Schauspielern, KI und Verschwörungsmythen wurde die Handlung mit der Jetzt-Zeit verbunden. Die aufgeführte Geschichte nahm im wahrsten Sinne des Wortes ein tragisches Ende. Ein Feuerwerk scheuchte in der Brut- und Setzzeit viele reale Wildgänse auf, die laut zeternd über die Bühne flogen. Im Theaterspektakel sollte das sehr lang anhaltende, laute Feuerwerk fulminant den Deichbruch darstellen – was viele Zuschauer allerdings nicht realisierten. Sie hielten es „einfach“ für den Abschluss der Veranstaltung.

 

Hintergrundinformationen

Ohne die Beteiligung von KuH-Mitglied Wilfried Riggers, der auch der Vater von Intendant Simon ist, hätte die Veranstaltung nicht realisiert werden können. In wochenlanger Vorarbeit wurde dieser Abend bis ins Detail von ihm und seinem Organisationsteam, dass aus den KuH-Vorsitzenden Wilfried Riggers, Manfred Bordiehn und Hans Luettke bestand, geplant und realisiert. Auch Jenny Prinz-Claußen und Benjamin Bünning von der Natur- und Erlebnispark GmbH haben sich sehr stark mit eingebracht. Weiterhin müsse einmal ein großer Dank an die freundlichen Mitarbeiter des Bremervörder Bauhofs gehen, die immer hilfreich zur Seite stünden, jedoch selten benannt werden würden so Luettke. Da eine derart exklusive Inszenierung nicht nur dem Kulturprogramm der Ostestadt ein größeres Spektrum verleihe, sondern zudem einen großen finanziellen Aufwand darstelle, wünsche Luettke sich, dass die Marianne & Wilfried Thomas Stiftung für ihre großartige Unterstützung Erwähnung finden solle. Ebenso wie die Sponsoren und Helfer der Stadt Bremervörde, der Sparkasse Rotenburg Osterholz sowie das ortsansässige Bauunternehmen Matthäi.


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