Ralf G. Poppe

Kunst als Lebensform

Im EIGENART Kunstraum erinnert die Ausstellung „Elemententransport“ an die Malerin Elke Baumgarten - eine Künstlerin, deren Werke aus innerer Notwendigkeit entstand und tief berührt.
(v. l.) Ute von Helldorff, Sabrina Adeline Nagel und Anja Schlesselmann-Janssen wollen viele Bürger mit den Werken berühren.

(v. l.) Ute von Helldorff, Sabrina Adeline Nagel und Anja Schlesselmann-Janssen wollen viele Bürger mit den Werken berühren.

Bild: Rgp

Bremervörde. Im EIGENART Kunstraum wurde die Ausstellung „Elemententransport“ eröffnet - mit Werken der 2005 verstorbenen Malerin Elke Baumgarten, Tochter des Bremervörder Bauunternehmers Diedrich Schröder und seiner Ehefrau Katharine. Ihr künstlerisches Schaffen war zeitlebens Ausdruck tief empfundener Gefühle.

 

Wege zur Kunst

„Vor 20 Jahren verstarb Elke Baumgarten im Alter von nur 62 Jahren“, so EIGENART-Impulsgeberin Anja Schlessemann-Janssen in ihrer Laudatio. Sie dankte den Geschwistern Ute von Helldorff und Peter Schröder, die den Nachlass bis heute in den Räumen der Baufirma Schröder bewahren. Schon früh habe ihre Schwester andere Werte und Interessen gehabt, doch die künstlerische Begabung blieb zunächst unentdeckt. Auf Wunsch ihrer Eltern absolvierte sie zunächst eine Hauswirtschaftslehre.

1962, im Alter von 19 Jahren, begann sie sich beruflich in Richtung Kunst zu orientieren und studierte Grafik-Design in Hildesheim. Im Jahr 1972 folgte das Studium der Malerei an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. In der Hansestadt fand sie nicht nur ein Umfeld Gleichgesinnter, sondern auch die Ausdrucksform, in der sie ihre Gefühle in Farbe und Form übersetzen konnte. Sie experimentierte mit dem Material und legte in ihren Prozessen Unbewusstes frei. Einige Werke davon könne nun in der Ausstellung angeschaut werden.

Baumgartens Leben sei kein einfaches gewesen, so Schlesselmann-Janssen. Bereits mit 20 Jahren zeigten sich erste Anzeichen einer psychischen Erkrankung.

 

Inspirationen

Von 1966 bis 1972 arbeitete Baumgarten als Grafikerin in den Werbeabteilungen namhafter Unternehmen wie Werbelicht Bremen, Montblanc Hamburg und Jade Frankfurt. Baumgarten war von 1973 bis 1983 verheiratet. Sie liebte klassische wie zeitgenössische Musik und spielte in Hamburg mit ihren Kommilitonen Otto Waalkes Gitarre. Seit 1989 lebte sie in einer therapeutischen Wohngemeinschaft in Putensen, wo sie weiterhin künstlerisch aktiv war - stets in Auseinandersetzung mit ihrer Lebenssituation.

Wie Ute von Helldorff bei der Vernissage berichtete, inspirierte das Lied „Schwarze Engel“ der Sängerin Alexandra ihre Schwester zu einer Serie gleichnamiger Gemälde. Eine kleine Auswahl dieser Arbeiten sind in der Ausstellung zu sehen. „Zu den ‚schwarzen Engeln‘ kann ich etwas sagen, weil ich die Arbeiten mit entstehen sehen habe“, so von Helldorff. Die Thematik sei weiterhin aktuell: „Elke hat sich auch sehr mit Rassismus auseinandergesetzt. Wie mit weiteren, brisanten Themen in jener Zeit.“ Manche Bilder jedoch blieben für sie rätselhaft. Von Helldorff hat mit Schlesselmann-Janssen und der Fotografin Sabrina Adeline Nagel die Werke für die nun laufende Ausstellung kuratiert.

 

Öffnungszeiten

Die EIGENART-Ausstellung „Elemententransport“ läuft noch bis Freitag, 26. September, und kann im Kunstraum in der Bremer Straße 11 dienstags bis donnerstags von 10 bis 18 Uhr sowie freitags von 10 bis 14 Uhr besucht werden.


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