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Geschichtsunterricht vor Ort

Schüler:innen der Geestlandschule besuchten den Klein-Fredenbecker Friedhof und setzten sich mit der Geschichte der dort Liegenden auseinander.

 

Gespannt und interessiert lauschten die Schüler:innen den Worten ihres Lehrers Wolfgang Weh.

Gespannt und interessiert lauschten die Schüler:innen den Worten ihres Lehrers Wolfgang Weh.

Bild: Eb

Fredenbeck. Die Schüler:innen der Geestlandschule gedachten den Kindern, die an einem bestimmten Ort in einer bestimmten Zeit geboren wurden und denen keine Chance gegeben wurde, zu überleben. Es waren die Kinder von Zwangsarbeiterinnen, die in einem kalten Ziegeleigebäude in Fredenbeck das Licht der damals faschistischen Welt erblickten. Da ihre Mütter kurz nach der Geburt ohne die Säuglinge wieder an ihre Arbeitsstellen zurückgebracht wurden und die Kleinen nur „schlechte Milch“ bekamen, verstarben sie häufig nach wenigen Tagen. Die toten Säuglinge wurden in Schuhkartons verpackt und auf einer abgelegenen Stelle auf dem Klein-Fredenbecker Friedhof verscharrt.

Der ehemalige Ratsherr und Lehrer der Geestlandschule, Wolfgang Weh, erläuterter den Jugendlichen, wie schwer es auch im Jahr 1999 noch für einige Bürger:innen war, sich der Erinnerung zu stellen. Deshalb dauerte es noch bis zum Jahr 2004, bis ein Gedenkstein an diese Kinder aufgestellt wurde. Ein Kompromiss mit dem damaligen Gemeinderat ließ es jedoch nur zu, dass lediglich die Vornamen der ermordeten Kinder auf einer Kupfetafel angebracht werden konnten. Die Aufschrift lautet: „In Erinnerung an die Frauen und Kinder, die in Fredenbeck Opfer der NS-Zeit wurden“. Diese Aufschrift sagt in Wahrheit aber nur wenig über die Hintergründe des Gedenksteins aus. Auf einer Infotafel soll dies demnächst nachgeholt werden.

Weh wies die Schüler:innen darauf hin, dass solche Verbrechen nur unter einer faschistischen Regierung stattfinden konnten und appellierte an die jungen Menschen, achtsam zu sein und die Demokratie zu schützen.


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