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Fischsterben im Sommer 2023

NLWKN bezieht Stellung zur Kritik des Anglerverbands

(red). Der Anzeiger hat den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Landes- und Naturschutz (NLWKN) um eine Stellungnahme zur Kritik des Anglerverbands in Bezug auf das Fischsterben 2023 gebeten und druckt diese im Wortlaut ab.

Der NLWKN kann grundsätzlich nur innerhalb des ihm gesteckten rechtlichen Rahmens aktiv werden. Dieser sieht vor, dass der NLWKN mit seinem Gewässerkundlichen Landesdienst (GLD) in entsprechenden Fällen von den Kreisen und Kommunen zur gewässerökologischen Beratung hinzugezogen werden kann. Dabei steht er gerne beratend mit seiner fachlichen Expertise zu Fragen der Gewässergüte zur Seite und kann auch anlassbezogene Beprobungen des Wassers (nicht von Fischkadavern!) durchführen, sofern er seitens der zuständigen Unteren Wasserbehörden darum ersucht wird. Dies war bei dem Fischsterben ab Mitte August 2023 allerdings mit einer Ausnahme nicht der Fall.

Entgegen der Unterstellung der Untätigkeit und ohne originäre Zuständigkeit hat der NLWKN aus eigenem Engagement im Sommer 2023 Untersuchungen des Wassers durchgeführt. Denn aufgrund des weitreichenden Ausmaßes des Sauerstoffmangels musste im Zusammenhang mit dem Fischsterben ebenfalls von negativen Beeinträchtigungen der Kleinstlebewesen im Gewässer (Makrozoobenthosfauna) ausgegangen werden. Um eine Einschätzung über den Grad dieser Beeinträchtigung zu erhalten, wurden an exemplarischen Gewässern stichprobenhafte Untersuchungen des Makrozoobenthos durchgeführt.

Darüber hinaus hat der NLWKN verendete Fische unbürokratisch und fachgerecht aus einigen der betroffenen Gewässer entfernt: So haben Kollegen des NLWKN zusammen mit Angelvereinen tote Fische aus der Hamme und dem Schifffahrtsweg Elbe-Weser eingesammelt, auch wenn der NLWKN dafür nicht originär zuständig ist. Bei den beiden genannten Gewässern handelt es sich um landeseigene Gewässer, für deren Unterhaltung der NLWKN zuständig ist. Das Einsammeln toter Lebewesen zählt allerdings nicht zu den Aufgaben der Gewässerunterhaltung.

Die Fokussierung der Kritik des AVN auf den NLWKN ist deshalb für uns nicht nachvollziehbar, zumal wir neben diversen nachbereitenden Gesprächen mit weiteren Akteuren auch im direkten Austausch mit dem Anglerverband stehen – sowohl allgemein auf Gebietskooperationssitzungen (lokale Treffen der Akteure am Gewässer) als auch speziell in dieser Sache. Dazu steht der AVN auch mit dem niedersächsischen Umwelt- und dem Landwirtschaftsministerium in Kontakt und hat im Jahr 2023 ein Gespräch auf Ministerebene geführt. Dort hatte der AVN Gelegenheit, seine Belange zu thematisieren.

Agrar- und Umweltministerium planen weitere Maßnahmen wg. der Gefahr möglichen Fischsterbens und stehen im Dialog mit allen Beteiligten. Der NLWKN steht auch künftig für eine Teilnahme an Gesprächen über mögliche Gegenmaßnahmen unter Beteiligung der lokal zuständigen Akteure zur Verfügung


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