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Deutlich weniger Unfälle im Kreis

Landkreis Rotenburg (eb/lst). Die Polizei zieht eine positive Unfallbilanz, appelliert aber an Verkehrsteilnehmer:innen, angepasster zu fahren und Fahrradhelme zu tragen.

Weniger Verkehr auf den Straßen unter anderem durch mehr Homeoffice hat laut Polizei im Landkreis Rotenburg zu einem deutlichen Rückgang der Unfallzahlen 2020 geführt. Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen Rückgang um 14,8 Prozent von 5.153 Unfällen auf 892.
Bei 128 schweren Verkehrsunfällen wurden 14 Menschen getötet und 145 schwer verletzt. Damit registriert die Polizei im Bereich der Unfalltoten rückläufige Zahlen, jedoch eine leichte Steigerung bei den Schwerverletzten. Hauptunfallursache bei den schweren Verkehrsunfällen bleibt unangepasste Geschwindigkeit. In 28 Fällen waren Vorfahrtsverletzungen ausschlaggebend, zehn Mal spielten Alkohol oder Drogen eine Rolle.
 
Weniger Wildunfälle
 
Im Jahr 2020 sank zum ersten Mal seit vielen Jahren sogar die Anzahl der Wildunfälle. Laut Statistik kam es zu 1.766 Unfällen. Im Jahr zuvor hatte es noch 2.022 Wildunfälle gegeben. Trotzdem liege der prozentuale Anteil der Wildunfälle im Landkreis Rotenburg bei knapp 35 Prozent des Gesamtunfallgeschehens. Dieses Phänomen lasse sich in der gesamten Region erkennen. Die Wild-Warnbeschilderung werde laufend an die entsprechenden Unfallorte angepasst. Die Polizei bittet in diesem Zusammenhang dringend um angepasste Geschwindigkeit in besonders betroffenen Bereichen.
 
Unfallfluchten
 
Die allgemein positive Tendenz spiegelt sich auch bei den Verkehrsunfallfluchten wieder. Insgesamt 939 Mal (2019: 1.101) entfernten sich Unfallbeteiligte unerlaubt von der Unfallstelle. Gut die Hälfte der Unfallfluchten ereigneten sich auf Parkplätzen oder beim Vorbeifahren an geparkten Fahrzeugen. Die Aufklärungsquote konnte auf mehr als 44 Prozent erhöht werden.
 
Alkohol und Drogen
 
Alkohol und Drogen spielen weiter eine gefährliche Rolle. In 61 Fällen wurde beim Unfallverursacher Alkohol, in acht Fällen Drogenbeeinflussung festgestellt. Blutproben und Führerscheinentzüge sind regelmäßig die Folge.
 
Radunfälle
 
Trotz vermehrter Nutzung von Fahrrädern und steigendem Anteil von Pedelecs sank die Zahl der Fahrradunfälle im Jahr 2020 von 225 auf 189. Leider sei die Zahl der verletzen „Radler“ in Relation zur Beteiligung am gesamten Unfallgeschehen aber sehr hoch. 128 Fahrrad- und 22 Pedelec-Fahrer:innen wurden 2020 verletzt. Drei Menschen erlitten tödliche und 25 schwere Verletzungen. Die Polizei appelliert weiterhin daran, einen Fahrradhelm zu tragen. Aus Sicht der Beamt:innen seien immer noch zu viele Radfahrer:innen „oben ohne“ unterwegs. Sie setzten sich so einer deutlich höheren Gefahr aus, schwere Kopfverletzungen zu erleiden.
 
Junge Fahrer:innen und Senior:innen
 
Im Vergleich der Risikogruppen „Junge Fahrer“ und „Senioren“ schneiden die Fahranfänger:innen bei der Gesamtzahl der Unfälle schlechter ab. Junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren waren an 1.044 Verkehrsunfällen beteiligt (2019: 1.227). Menschen über 65 Jahren 842 Mal (2019: 1.025). Anders sieht es bei den Unfallfolgen aus: sechs Senior:innen wurden getötet und 30 schwer verletzt. In der Gruppe der jungen Fahrer:innen erlitten zwei Menschen tödliche und 25 schwere Verletzungen.
 
Autobahn
 
Auf der Hansalinie zwischen Posthausen und Rade musste die Autobahnpolizei Sittensen im vergangenen Jahr 640 Unfälle, und damit genau 23 Unfälle weniger als 2019 aufnehmen. Dabei wurde ein (Vorjahr: 2) Unfallbeteiligter getötet, 18 (34) schwer und 137 (159) leicht verletzt.


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