Ralf G. Poppe

CDU setzt auf Stelling

Ein Jahr vor der Kommunalwahl hat die CDU in Bremervörde Dirk-Frederik Stelling einstimmig zu ihrem Bürgermeisterkandidaten gekürt.
Versammlungsleiterin Kristin Harms und Bürgermeisterkandidat Dirk-Frederik Stelling nach der Wahl.

Versammlungsleiterin Kristin Harms und Bürgermeisterkandidat Dirk-Frederik Stelling nach der Wahl.

Bild: Rgp

Bremervörde. Am 13. September 2026 wird in Bremervörde der hauptamtliche Bürgermeister neu gewählt. Genau ein Jahr vorher nominiert die CDU den 33-jährigen Verwaltungs-Betriebswirt Dirk-Frederik-Stelling in einer Urwahl.

Vor der Abstimmung erläuterte Stelling seine Philosophie: Erfolg bestehe aus Wollen, Können und Dürfen. „Ihr merkt es, ich will. Ob ich es kann, das ist heute eure Aufgabe zu entscheiden. Und ob ich es dann darf, das entscheiden die Wählerinnen und Wähler am 13. September nächsten Jahres“, sagt er. Nach dem geheimen Wahlgang verkündete Versammlungsleiterin Kristin Harms, dass alle 51 stimmberechtigten Parteimitglieder einstimmig für Stelling simmten.

 

Verantwortung und Heimat

Stelling wurde am 16. August 1992 in Bremervörde geboren. Nach seinem Abitur sammelte er mehr als zehn Jahre Erfahrung in der Kommunalverwaltung. Heute leitet er die Wirtschaftsförderung im Landkreis Osterholz und ist zugleich ehrenamtlicher Ortsbürgermeister von Bremervörde. Auch weitere Ehrenämter, sowohl in der Politik als auch außerhalb, hat er inne.

In seiner Rede betonte er die Herausforderungen der kommenden Jahre. Er sei in einer Zeit aufgewachsen, in der Bremervörde nicht halb so viel Leerstand und Stillstand hatte wie heute. Die demografische Entwicklung werde Bremervörde stark treffen. „Wir sind diejenigen, die Verantwortung tragen und für die Probleme Lösungen aufzeigen müssen. Wir sind es, die eine Perspektive aufzeigen müssen, damit die Menschen sich nicht eine Alternative suchen“, sagte der zweifache Familienvater. Hilfe von außen erwarte er nicht. Die Verantwortung liege allein in der eigenen Hand.

 

Haushalt und Stadtentwicklung

Ein Schwerpunkt seiner Rede war die Haushaltslage. Wäre Bremervörde ein Unternehmen, so Stelling, müsste die Stadt Insolvenz anmelden. In den nächsten Beratungen seien daher „unschöne Entscheidungen“ unvermeidbar. Nicht der Bürgermeister allein entscheide über den Haushalt, sondern der Rat.

Gleichzeitig stellte er die Eigeninitiative in den Vordergrund. Den direkten Austausch zwischen Verwaltung und weitergedachter Stadtentwicklung sehe er als zweites wichtiges Thema. Für die Innenstadt forderte er ein neues Marketing. „Wir sagen immer, Bremervörde ist die Ostestadt. Ja, aber wir sind die Stadt am See. Das muss der Kernsatz unseres Marketings sein“, so Stelling. Lebensqualität am See müsse auch als Einnahmequelle verstanden werden.

 

Sicherheit und Alltag

Ein weiterer Punkt sei die Rolle der Stadt im Bereich Sicherheit. Zwar sei die Wertschätzung für Ehrenamtliche in Feuerwehr, DRK und DLRG gewachsen, doch viele Bürger:innen erlebten Ungleichbehandlung. „Wir müssen im Vollzugsdienst als Stadt besser werden“, sagt er.

Besorgt zeigte er sich über Gewalt an Schulen. Es gebe enorme Gewaltprobleme, die Bremervörde sogar an Grundschulen hatte. Die Berichte von Eltern seien beklemmend. Zudem gebe es zu wenige Hausärzte. Lösungen dürften nicht allein im Rathaus entworfen werden, sondern müssten gemeinsam mit den Bürger:innen entstehen.


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